Gesichter der Jerxer Erfolgsgeschichte

Detmold/Jerxen-Orbke. Corona? Die C-Junioren-Fußballer des SVE Jerxen-Orbke lassen sich auch von der Pandemie nicht aufhalten. Vor dem Abbruch der vergangenen Saison machten sie den Aufstieg in die Westfalenliga perfekt, nun mischt das neue Team in der neuen Klasse munter mit. Drei Spiele, drei Siege. Mittendrin: Trainer Florian Bobe (31), der sich &bdquo;40 bis 45 Stunden effektiv in der Woche“ mit dem Jerxer Nachwuchs beschäftigt (&bdquo;Auch meine alte Truppe lasse ich nicht im Stich.“) und Samih Uslu. Der 14-Jährige ist Kapitän der aktuellen Mannschaft und gehörte dem Aufstiegsteam als Jungjahrgang bereits an. Bobe: &bdquo;Ich habe sehr großes Vertrauen in Samih.“

Erst TuS Eichholz-Remmighausen Für den Neuntklässler des Leopoldinums (Lieblingsfächer Sport, Englisch, Pädagogik) spielt Fußball die zentrale Rolle in seinem Leben. Beim TuS Eichholz-Remmighausen kickte der zentrale Mittelfeldspieler zunächst, nun ist er im vierten Jahr bei der Eintracht an der B 239 zuhause: &bdquo;Mein Siegeswille steht über allem.“ Als Lieblingsspieler nennt er Jadon Sancho, sein Herz schlägt auch für dessen Verein – Borussia Dortmund: &bdquo;Natürlich träume ich davon, Fußballprofi zu werden.“ Florian Bobe unterstützt &bdquo;alle meine Spieler dabei, möglichst weit zu kommen“. Sein Ziel sei es nicht, Spieler für die Erste des SVE Jerxen-Orbke auszubilden: &bdquo;Ich habe Kontakte in ganz Deutschland. Wenn ich total davon überzeugt bin, dass ein Spieler irgendwo anders gut aufgehoben ist, probiere ich alles, ihn da unter zu bringen.“ Mit Ben Klocke aus Vlotho, Alex Hauerhof (Diestelbruch), Luca Schlingmann (Bexterhagen) und Henri Fromme (Grastrup-R.) stehen vier U14-Kicker im Kader: &bdquo;Sie fressen bei uns Gras, davon werden sie profitieren.“

&bdquo;Mich hat der Start schon überrascht..." Die aktuelle Realität lautet für alle C-Junioren-Westfalenliga. &bdquo;Mich hat der Start schon überrascht, wir sind der Underdog“, sagt Samih Uslu, dessen Vater Murat bei Ditib Detmold spielte. Seine Technik sei sein Trumpf, zudem der Abschluss mit dem rechten Fuß: &bdquo;Links will und muss ich mich verbessern.“ Von den selber angestrebten 20 Saisontoren ist der Rechtsfuß noch weit entfernt. Nach zehn Treffern in der Vorbereitung steht in der Liga noch eine Null: &bdquo;Ich ärgere mich sehr, dass ich einige gute Möglichkeiten liegen ließ.“ Florian Bobe weiß, dass es für seinen Mittelfeldstrategen aber nicht ganz einfach ist: &bdquo;Die Gegner kennen seine Klasse, Samih wird oft gedoppelt.“

"Es geht um Mentalität, den unbedingten Willen." In der Vorbereitung hatte Florian Bobe &bdquo;ganz bewusst“ gegen viele Regionalligisten testen lassen, mit durchwachsenen Ergebnissen. Zudem beobachtete er viele Gegner und wusste: &bdquo;Viele Spiele enden knapp, wir sind nicht weit weg, es geht um Mentalität, den unbedingten Willen, die Spiele zu gewinnen.“ Und diesen zeigte seine Mannschaft, entschied zwei Begegnungen erst kurz vor dem Ende: &bdquo;Fußballerisch bin ich nicht zufrieden gewesen, doch wir sind ein kleines Dorf, das eigentlich nicht in die Westfalenliga gehört. Andere Vereine besitzen ganz andere Möglichkeiten, haben ein größeres Einzugsgebiet und bessere Trainingsanlagen. Die Jungs machen es richtig gut.“ Natürlich habe er das Ziel, besser zu spielen. Dafür bittet er den 25er-Kader dreimal in der Woche zum Training, lässt Spielformen üben: &bdquo;Aber das geilste am Fußball ist es, die Spiele zu gewinnen.“ Und: &bdquo;Ich bin mir sicher, dass die ersten drei Gegner, die wir bezwangen, nicht absteigen werden.“ Bobe strahlt Zuversicht aus, betont aber stets: &bdquo;Die Westfalenliga bleibt etwas Besonderes.“ Unterstützung bekommt er von seinen Co-Trainern Chris Gehle, Amilton Gorene und dem 16-jährigen Max Weiler sowie Dennis Deli, der jahrgangsübergreifend Torwarteinheiten anbietet.

"In jeder Truppe stehen zwei fixe Flügelstürmer." Der große Unterschied zur Landesliga? &bdquo;Die Größe der Gegenspieler und das Tempo. In jeder Truppe stehen zwei fixe Flügelstürmer. Wenn du da nicht aufpasst, kriegst du auch mal sechs oder acht Gegentore.“ Die Jerxer können gegenhalten, mit Korbinian Bömmel (links) und Sergiusz Stelmach (rechts) stehen schnelle Außenverteidiger im Kader. Zudem setzen die Jerxer nach vorne durch &bdquo;brutales Tempo, Entschlossenheit im letzten Drittel und starke Standards – dafür haben wir die richtigen Leute“ viele Akzente. Bobe ist verdammt ehrgeizig: &bdquo;Mit Leidenschaft, Mut und Lautstärke greifen wir bereits vorne an. Ich bin mein größter Kritiker und auch der von der Truppe.“

Topspiel gegen Iserlohn? Samih Uslu und Florian Bobe richten den Blick nach vorne. Das Duo ist sich einig, dass der Fokus auf der Begegnung gegen Delbrück am Wochenende liege. Doch Uslu ergänzt: &bdquo;Das Spiel gegen den FC Iserlohn am 7. November haben wir im Hinterkopf. Bis dahin wollen wir ohne Punkteverlust bleiben, dann hätten wir ein richtiges Topspiel. Auch Iserlohn startete mit drei Siegen.“ Es wird deutlich: Im Jerxer Team steckt Potenzial. &bdquo;Und das, obwohl ein Großteil aus Detmold stammt – mehr als die Hälfte. Das macht uns stolz“, so Bobe.

Super-Starts - Die C-Junioren des SVE Jerxen-Orbke liegen mit drei Siegen aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 7:2 in der Westfalenliga nur hinter Iserlohn (Torverhältnis: 13:2). - Die C2 des SVE errang aus den ersten drei Spielen ebenfalls drei Siege in der Bezirksliga.- Die B-Junioren aus Jerxen-Orbke führen die Bezirksliga-Tabelle an. Trainer Dennis Wieder: &bdquo;Wir haben einen starken Jahrgang, gegen einen Landesliga-Aufstieg hätten wir nichts.“- Die A-Junioren der Jerxer gewannen ihre ersten beiden Spiele in der Bezirksliga. - Jugendförderverein Lippe – so soll der neue Verein heißen, in dem künftig die leistungsorientierten Teams des TBV Lemgo und SVE Jerxen-Orbke unter einem Dach kicken. Dem Vernehmen nach ist &bdquo;fast alles geklärt“.

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