JFV Lippe: Kommt es beim lippischen Aushängeschild zum ganz großen Knall?

Lemgo/Detmold-Jerxen/Orbke. Beim Jugendförderverein (JFV) Lippe rumort es. Der Zusammenschluss der Fußball-Nachwuchsabteilungen im Leistungsbereich des SVE Jerxen-Orbke und des TBV Lemgo könnte ab der Saison 2026/2027 Geschichte sein. In den vergangenen Tagen tauschten sich Thomas Jussen, Jugend-Obmann des SVE, und Lemgos Abteilungsleiter Mathias Hildebrand intensiv aus. Ein offizielles Ergebnis gibt es noch nicht. Die spannende Frage lautet: Kündigt der TBV Lemgo die Zusammenarbeit zum 30. Juni? Dann gäbe es die Partnerschaft zur übernächsten Saison nicht mehr.

Boris Baumeister, stellvertretender Vorsitzender des JFV, zeigte sich im LZ-Gespräch am Samstagmittag überrascht, dass es Überlegungen in diese Richtung gebe beziehungsweise geben soll: &bdquo;Ich kann das nicht bestätigen, wir machen so weiter wie bisher.“ Auch bei der Jahreshauptversammlung der Jerxer am Freitagabend sei die Zukunft des JFV kein Thema gewesen: &bdquo;Da ging es in erster Linie um die 100-Jahr-Feier des SVE.“

Jerxens Jussen bittet wohl um Rückzug Nach LZ-Informationen verfasste Mathias Hildebrand jüngst eine Nachricht an die TBV-Trainer. Darin heißt es offenbar, dass Thomas Jussen ihn gebeten habe, den Rückzug des TBV aus dem Jugendförderverein vorzubereiten. Spätestens ab 2026/2027 wäre der TBV Lemgo dann wieder selbstständig. Hildebrand bittet in der Nachricht dem Vernehmen nach des Weiteren darum, dass die Jugendtrainer der Lemgoer sich nun Gedanken machen sollen.Im Gespräch mit der LZ fand Mathias Hildebrand klare Worte: &bdquo;Ich bin weiterhin vom JFV überzeugt, es ist ein sehr, sehr gutes und wichtiges Konstrukt. Und ich kann nachvollziehen, dass die Jerxer sich darüber ärgern, dass wir weiter auch unser eigenes Ding machen. Unter dem TBV-Dach gibt es noch immer eine C- und eine B-Jugend, D-Jugend-Teams haben weiter wir und die Jerxer.“ Seit dieser Saison startet der JFV sogar mit zwei D-Jugend-Teams (die Jahrgänge 2012 und 2013) – und zwar in der Kreisliga Lemgo und in der Bezirksklasse.

&bdquo;Ich weiß, dass viele Trainer und auch Eltern beim TBV den JFV sehr kritisch sehen“ Der 57-jährige Mathias Hildebrand, der nicht nur Abteilungsleiter der Fußballer ist, sondern auch als stellvertretender Vorsitzendes des Gesamtvereins in der Verantwortung steht, stellt aber auch klar: &bdquo;Wir leben nicht in einer Diktatur. Und ich weiß, dass viele Trainer und auch Eltern beim TBV den JFV sehr kritisch sehen. Aber das eigene Ding zu machen und im JFV zu bleiben? Das funktioniert nicht.“ Und weiter: &bdquo;Vor mir liegt viel Arbeit, ich werde viele Gespräche führen und mich auch noch mal beim Jugendförderverein Lohe und Bad Oeynhausen (kurz JFV LoBO, die Red.) erkundigen, wie es da läuft.“

Dem Vernehmen nach deutet derzeit viel darauf hin, dass sich die Jerxer einen neuen Partner suchen wollen. Hildebrand: &bdquo;Das ist nicht mein Ziel, aber wenn es dazu kommen sollte, würden die Spielklassen beim JFV bleiben. Für die Kinder und Jugendlichen im Jugendförderverein würde sich also nichts ändern.“ Jetzt gehe es aber auch darum, dass die B-Jugend des JFV künftig in der Bezirksliga spiele: &bdquo;Von der C-Jugend-Westfalenliga in die Kreisliga. Das funktioniert einfach nicht. Aber der Sprung in den Bezirk ist kein Selbstläufer.“ Thomas Jussen und JFV-Boss Ralf Fasse reagierten nicht auf LZ-Anfragen.

Der JFV Lippe 2021 hatte sich der JFV Lippe gegründet. Der Jugendförderverein schreibt sich auf die Fahnen, die Fußball-Talente aus der Region wohnortnah auszubilden, damit sie nicht den Kreis Lippe verlassen müssen. Ralf Fasse steht weiter an der Spitze des JFV, Boris Baumeister ist sein Stellvertreter (ersetzte Bastian Möller), als Geschäftsführer steht seit Beginn Volker Offel in der Verantwortung.

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