Einer von nur 14.000: Detmolder bei Deutschland-Spiel in der Allianz-Arena

Lage/Detmold. Für das Handball-Final-Four in Hamburg, bei dem der TBV Lemgo Lippe völlig überraschend den Deutschen Pokal gewann, hatte er Karten, doch die Pandemie machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Der Pivitsheider Thomas von Strünck besucht gerne Sportveranstaltungen und fiebert nun dem ersten Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft entgegen. Über einen &bdquo;sehr guten Freund und Sponsor des Post-TSV Detmold“, den von Strünck als Vorsitzender führt, erhielt er zwei Tickets. &bdquo;Es sind ja nicht so viele Zuschauer (14.000 sind zugelassen, die Red.) im Stadion. Wenn die Kamera mich einfängt, versuche ich zu grinsen“, sagt von Strünck und schmunzelt.

Dem Unternehmer – Thomas von Strünck führt die Ewald-Spedition in Lage – ist die Vorfreude auf die Partie von Deutschland gegen Frankreich anzumerken. Im LZ-Gespräch bezog der 57-Jährige vor seiner Tour in den Süden zu verschiedenen Themen Stellung.

Die EM: &bdquo;Die Vorfreude ist riesig. Nach einer gefühlten Ewigkeit dürfen wieder Zuschauer ins Stadion. Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich, sondern auch alle anderen, die Karten für die Allianz-Arena haben, richtig hungrig auf Live-Sport sind und Rabatz machen werden. Natürlich kann es sein, dass die ,richtigen Fans fehlen, aber dadurch würde ich mir meinen Spaß nicht nehmen lassen. Dass die EM in vielen Ländern ausgetragen wird, finde ich gar nicht so schlecht.“

Die Hygienevorschriften: &bdquo;Es gibt nicht so viel zu beachten. Wir müssen einen negativen Corona-Test vorweisen und bereits in dem Zeitfenster von 18.30 bis 19 Uhr am Stadion sein.“

Die Tour nach München: &bdquo;Bereits am Sonntag haben wir uns auf den Weg gen Süden gemacht und bleiben bis Dienstag am Tegernsee. Natürlich werden wir auch das Gasthaus Brenner besuchen, dort wohnt Uli Hoeneß ja um die Ecke. Es ist schön, so eine Reise mit einem Kurzurlaub zu verbinden. Michi (meint Post-Obmann Michael Grundmann, die Red.) reist mit mir.“

Das Spiel gegen Frankreich: &bdquo;Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, das Ergebnis ist völlig offen. Sollte Jogi Löw auf eine Dreierkette setzen, ist das Turnier für uns nach drei Spielen vorbei.“

So würde von Strünck aufstellen: &bdquo;Manuel Neuer im Tor, davor eine Viererkette mit von rechts Kimmich, Hummels, Rüdiger und Gosens. Robin Gosens vom italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo finde ich als Typen super, er hat keine Musterlaufbahn hinter sich, ein Quereinsteiger. Auf der Doppelsechs hat Löw mit Goretzka, Gündogan und Kroos die Qual der Wahl. Da muss er sich für zwei entscheiden. Für die Offensive würde ich auf Gnabry und Werner auf den Außenpositionen setzen, Havertz und Müller im Zentrum. Wechselweise sollen sie in die Spitze gehen. Einen richtig guten Mittelstürmer haben wir leider nicht im Kader.“

Die Probleme der deutschen Mannschaft: &bdquo;Uns fehlen echte Stürmer und eine schnelle Innenverteidigung. Hummels ist einfach zu langsam.“

Die Perspektive der deutschen Mannschaft: &bdquo;Wir sind eine Turniermannschaft. Deshalb ist es extrem wichtig, dass das Löw-Team mit einem Erfolgserlebnis startet und dann den Rhythmus aufnimmt. Bei einer Niederlage würden wir gleich mit dem Rücken zur Wand stehen. Wohin das führen kann, haben wir bei der letzten WM gesehen. Frankreich ist aber mindestens so stark wie wir. Es gilt, die Offensive mit Mbappé und Benzema in den Griff zu bekommen.“

Die EM-Favoriten: &bdquo;Spanien zähle ich immer dazu, die Engländer haben den Vorteil, dass sie bei den entscheidenden Partien Heimvorteil hätten.“

Die Pläne für das zweite Gruppenspiel gegen Portugal: &bdquo;Meine Frau und ich haben uns schon Plätze in einer Kneipe am Timmendorfer Strand für Samstag gesichert. Am Mittwoch schmeiße ich Michi nach unserer Rückkehr raus und fahre direkt mit meiner Frau weiter Richtung Ostsee. Klar ist: Ich werde ein Deutschland-Trikot anziehen und emotional mitgehen – am Dienstag, am Samstag und bei allen anderen Spielen der deutschen Mannschaft auch.“

Persönlich

Thomas von Strünck, genannt &bdquo;Socke“, ist 57 Jahre alt und wohnt mit seiner Frau in Pivitsheide. Er ist Geschäftsführer der Ewald-Spedition in Lage (25 Mitarbeiter) und stammt aus Diestelbruch. Hier spielte er zunächst Fußball, dann wechselte von Strünck für zwei Jahre zu SuS Pivitsheide und dann zum Post-TSV Detmold. Hier war er Spieler, Obmann und stellvertretender Vorsitzender, inzwischen steht Thomas von Strünck seit vielen Jahren an der Spitze des Stadtvereins.

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