Blomberg. 31:30 (16:13) bei der HSG Bensheim/Auerbach: Die Erleichterung im Lager der HSG Blomberg-Lippe ist Ende Januar riesig gewesen. Eine Durststrecke – fast drei Monate waren die Lipperinnen ohne Sieg geblieben – endete in der Frauenhandball-Bundesliga. Und bedanken durften sich Mannschaft und Fans bei einer 17-Jährigen: Leni Ruwe erzielte elf Sekunden vor Schluss das entscheidende 31:29. Inzwischen ist klar: Die hochtalentierte Rückraumspielerin aus Spenge bleibt längerfristig in der Nelkenstadt und bekommt einen festen Platz im Team von Bundesliga-Coach Steffen Birkner. Vertrag bis 2025 „Meine Mannschaft hat eine super Leistung gezeigt. Das Tor von Leni mit ihrer Unbekümmertheit war das I-Tüpfelchen“, analysierte Birkner damals, der sich nun auf viele weitere Tore der Rechtshänderin freuen darf. An ihrem 18. Geburtstag – am 28. Oktober – wird Ruwe einen Bundesligakontrakt signieren. Laut HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch sind sich Verein und Spielerinnen-Seite „schon jetzt darüber einig, wie das Vertragswerk und unsere gemeinsamen Planungen mit Leni aussehen“. Demnach werde Ruwe sich bis Juni 2025 an die HSG binden: „Leni befindet sich in ihrem ersten A-Jugendjahr und kann schon in der laufenden Bundesligasaison erste Einsätze und Tore verzeichnen. Das alleine spricht sicher für sich. Sie ist eine Spielerin, die in der zweiten Mannschaft und der A-Jugend absolut vorangeht, und mit der wir ab dem Sommer nun die nächste Etappe angehen wollen: sich im HSG-Bundesligateam mehr und mehr zu etablieren.“ Der Blick auf die schulische und sportliche Gesamtbelastung solle dabei nicht zu kurz kommen: „Dazu werden sich ihre Trainer Steffen Birkner und Lasse Bracksiek kontinuierlich und engmaschig absprechen“, erläutert Kietsch. Ein „neuer, spannender Lebensabschnitt“ Die Jugend-Nationalspielerin Leni Ruwe, die im Bundesliga-Team die Nummer 7 erhält und 2023 ihr Abitur baut, ist happy über den nächsten Schritt ihrer sportlichen Karriere: „Die laufende Saison verläuft, auch für mich persönlich, sehr aufregend. Über meinen ersten Bundesligavertrag freue ich mich riesig und ebenso über das Vertrauen der HSG.“ Ein „neuer, spannender Lebensabschnitt“ stehe bevor, der „für mich auch mit einem Umzug verbunden ist“. Der aktuelle Nachwuchskoordinator Björn Piontek sieht es so: „Mein Nachfolger Lasse Bracksiek und ich freuen uns unfassbar für Leni und die HSG. Leni ist eines der herausragenden Talente ihres Jahrgangs in Deutschland.“ Eine handballverrückten Familie Die Ruwes – Schwester Emma spielt mit Leni in der Drittliga-Mannschaft – kommen aus einer im positiven Sinne handballverrückten Familie. Mutter Ulrike spielte beim TV Lenzinghausen in der dritthöchsten Liga, Vater Heiko war Spieler und unter anderem Trainer sowie Sportlicher Leiter beim TuS Spenge.