Magdeburg. „Wir freuen uns auf eine volle Halle und einen tollen Gegner. Lemgo ist gut in die Saison gestartet, aber wir wollen die zwei Punkte in Magdeburg behalten und uns ein gutes Gefühl für die kommende Woche holen." Das hatte Tim Hornke, bis 2019 beim TBV und seitdem in Magdeburg, vor dem Gastspiel der Lipper in der GETEC-Arena gesagt. Die Handball-Bundesliga-Partie endete 35:28 (20:13) für den SCM, der damit die Zähler sieben und acht im fünften Spiel verbuchte. Lemgo steht nun bei 5:5. Die Trauben hingen beim Titelanwärter einfach zu hoch. Gleichwohl: Es gelang den Hansestädtern, den Champions-League-Gewinner kurzzeitig zu kitzeln. „Wir sind super gestartet" „Wir sind in einer sehr guten Form, haben es aber nicht geschafft, 60 Minuten zu überzeugen", analysierte TBV-Spielmacher Lukas Hutecek, der sich bei seinen sechs Toren keinen Fehlwurf erlaubte: „Wir sind super gestartet, dann unterlaufen uns ein paar Fehler, hier in Magdeburg ist es schwer." Von einer „Wahnsinns-ersten-Halbzeit" sprach SCM-Coach Bennet Wiegert: „Gefühlt geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung." Lemgos Trainer Florian Kehrmann musste weiter auf Bobby Schagen verzichten, dafür stand Emil Buhl Laerke wieder im Kader. Der Däne kam aber nicht zum Einsatz. Dafür erhielt Thomas Houtepen früh viel Spielzeit, nachdem Tim Suton auf der Sünderbank hatte Platz nehmen müssen (7.). In den ersten Minuten waren den Lippern ein paar Fehler unterlaufen (u.a. zweimal Versteijnen), sie konnten die Partie dann aber offen gestalten. Erst im letzten Drittel des ersten Abschnittes mussten die Lemgoer abreißen lassen. Gleich zweimal zog Leo Petrovsky in Eins-gegen-Eins-Duellen gegen SCM-Keeper Hernandez Ferrer den Kürzeren, nach Fehlpässen landeten die Bälle einige Male im leerer TBV-Tor. Immer wieder war Lemgo in Unterzahl geraten. Kehrmann versuchte, mit einer Auszeit den Magdeburgern den Schwung zu nehmen, aber die legten über 16:10 noch zum 20:12 nach, kurz vor dem Seitenwechsel verkürzte Zehnder noch auf 13:20. Ging da noch was nach dem Wechsel? Da geht noch was Tatsächlich: Die Lemgoer spielten wieder konzentriert, ins Tor rückte Finn Zecher für den glücklosen Urh Kastelic (nur zwei Paraden). Lukas Hutecek zog weiter die Fäden, und Nils Versteijnen kam immer besser ins Spiel. Als es nach einem 4:0-Lauf der Gäste auf einmal nur noch 25:22 für Magdeburg hieß (48.), war eine gewisse Nervosität beim Meister von 2022 zu spüren. Die Halle und Wiegert ärgerten sich über einige Schiedsrichter-Entscheidungen. Nach dem 23:26 von Petrovsky schien noch alles möglich (49.), aber näher kamen die Lipper nicht heran. Kehrmann hatte es in der Schlussphase nochmal mit einer Abwehrumstellung auf 5:1 gegen den überragenden Felix Claar (zwölf Tore) probiert, aber der Rückstand war einfach zu hoch. "Du brauchst dann auch mal einen Torwart..." „Claar ging immer wieder in die Tiefe. Wir verlieren die Partie in den letzten zehn Minuten vor der Pause, mit sehr viel Power stellte Magdeburg das Ding auf Sieben. Zunächst machen wir es gut, konnten es kompakt halten und vorne gute Lösungen finden, aber dann sind es ein paar kleine Fehler zu viel", meinte Kehrmann. Die Aufholjagd im zweiten Abschnitt habe „viel Kraft gekostet", so der Lemgoer Trainer weiter: „Um hier etwas zu holen, muss alles passen. Du brauchst dann auch mal einen Torwart, der freie Bälle wegnimmt." Zecher kam auf vier Paraden. Kurz und knapp SC Magdeburg: Hernandez Ferrer, Portner; Meister, Chrapkowski, Musche, Claar (12), Pettersson, Magnusson (9/4), Hornke (1), Weber (3), Lagergren (1), Mertens (3), Saugstrub (4), OSullivan, Damgaard, Bergendahl (2). TBV Lemgo Lippe: Zecher, Kastelic; Hutecek (6), Theilinger, Zehnder (5/2), Brosch (6), Simak, Tomashevskyi, Carstensen, Suton (1), Zerbe (1), Versteijnen (8), Houtepen, Runge, Petrovsky (1). Zuschauer: 6300 Nächsten Spiele: Der TBV empfängt am Sonntag, 24. September, MT Melsungen in der Phoenix-Contact-Arena. Anwurf ist um 16.30 Uhr. Am Freitag, 29. September, steht dann die nächste Auswärtspartie an. Um 19 Uhr beginnt die Partie beim HSV Hamburg.