HSG im Fokus: Schwesternduell, Geburtstagsfeier, Vertragsgespräche

Blomberg. Sechstes Bundesliga-Spiel und der Oktober ist fast vorbei. Trotzdem ruht im Lager der HSG Blomberg-Lippe beim Thema Zukunftsplanung still der See – zumindest offiziell. Mit Ausnahme von Judith Tietjen, die im Sommer vom SV Union Halle-Neustadt an die Ulmenallee gewechselt war, laufen alle Verträge der Spielerinnen und auch der von Trainer Steffen Birkner 2024 aus. Vor dem Heimspiel gegen die HSG Bad Wildungen Vipers am Samstag (Anwurf: 18 Uhr) spricht der 43-jährige Coach unter anderem darüber.

Will Birkner in Blomberg bleiben? Es sieht so aus. Der Coach: &bdquo;Ich fühle mich wohl, wir haben in den vergangenen fünf Jahren viel bewegt, es ist total viel gewachsen.“ Zudem betont er: &bdquo;Blomberg ist eine attraktive Adresse: Wir haben klare Zielvorstellungen.“

Belastet die Spielerinnen die Situation? Birkner weiß, dass es &bdquo;natürlich ein Thema“ ist, aber: &bdquo;Alle trainieren fleißig, sind fokussiert. Wir sind mit allen in guten Gesprächen. Niemand muss sich Sorgen machen. Die HSG Blomberg-Lippe wird auch in der nächsten Saison über eine schlagkräftige Truppe verfügen.“

Wie ordnet der Trainer die Niederlage in Oldenburg ein? Auch nach dem Videostudium musste Birkner feststellen, dass &bdquo;einige Dinge passierten, für die wir nichts konnten“. Damit meinte er die Schiedsrichter, die elf Strafwürfe für den VfL gaben und nur drei für die HSG: &bdquo;Zu Beginn der Woche ist da bei mir schon ein gewisser Ärger mitgeschwungen, aber wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wir beeinflussen können. Wir haben das Spiel gut aufgearbeitet.“

Was war gut? Dem Blomberger Trainer gefiel die Offensivleistung: &bdquo;Wir kamen zu zwölf Kontermöglichkeiten und erzielten daraus zehn Tore. Auch aus den Positionsangriffen fanden wir gute Lösungen.“

Warum kassierte die HSG trotzdem die zweite Niederlage in dieser Bundesliga-Saison? &bdquo;Es war keine gute Deckungsleistung“, analysierte Birkner: &bdquo;Gewisse Situationen müssen wir cleverer lösen. Aber ich werde nicht müde zu betonen, dass unser Rückraum im Schnitt 21,4 Jahre jung ist. Es ist ein Entwicklungsprozess.“ Entsprechend sei das Training unter der Woche &bdquo;ein bunter Mix“ aus Abwehr und Angriff gewesen: &bdquo;Die Abwehr war kein Schwerpunkt.“

Wie sieht es personell aus? Sehr gute Nachrichten gibt es von Malina Marie Michalczik, die in Oldenburg auflaufen konnte und &bdquo;sich ohne Schmerzen durchkämpfte. Sie ist noch nicht bei 100 Prozent.“ Aber, so Birkner weiter: &bdquo;Von Tag zu Tag habe ich einen besseren Eindruck von Marie.“ Stefanie Kaiser plagen hingegen weiter Probleme mit ihrer Wade: &bdquo;Muskulär bedingt treten immer wieder Schmerzen auf. Wir entscheiden kurzfristig, ob ein Einsatz Sinn ergibt“, berichtet Steffen Birkner. In Oldenburg war die österreichische Nationalspielerin nicht zum Einsatz gekommen.

Wir lautet das HSG-Ziel? &bdquo;Wir wollen der Favoritenrolle gerecht werden“, so der Blomberger Trainer. Wildungen ist noch ohne Punkt, &bdquo;das ist für uns gefährlich“. Trotzdem will Birkner &bdquo;mit Rückenwind“ in das Heimspiel gegen HSG Bensheim/Auerbach am Mittwoch, 8. November, gehen.

Warum ist es ein besonderes Spiel für Leni Ruwe? Das aufstrebende Nachwuchstalent feiert am Samstag Geburtstag und hofft auf viele Gratulanten, also eine volle Halle. Ruwe wird 19 Jahre. Bei den Vipers, bei denen die ehemalige HSG-Kreisläuferin Tessa Bremmer (40, spielte von 2006 bis 2008 in Blomberg) in der Verantwortung steht, spielt auch Leni Ruwes ältere Schwester Emma (21, war bis 2022 in Blomberg). Leni: &bdquo;Wir haben ein tolles Verhältnis. Es ist so, wie es sein soll. Manchmal streiten wir uns auch mal – beim Thema Klamotten, aber das gehört dazu.“ Am Freitagabend wollte Leni Ruwe zu ihrer Familie nach Spenge fahren, um dort etwas zu feiern. &bdquo;Ich bin schon etwas nervös“, gestand sie am Freitagvormittag. Nach dem Bundesligaspiel plant sie, ihre Schwester mit nach Spenge zu nehmen. Aufgrund eines Mittelhandbruchs, den sich Emma im Training zuzog, wird sie am Samstag nicht mitwirken können. &bdquo;Schade“ findet das Leni: &bdquo;Aber Emma ist auf einem guten Weg.“

Plant Ruwe ihre Zukunft in Blomberg? Offenbar. Gegenüber der LZ verriet sie: &bdquo;Wir sind in guten Gesprächen, es gibt aber noch nichts Konkretes. Für mich gibt es keinen Grund, die HSG zu verlassen.“ Nach dem Auszug von Mia Ziercke (nun für Bensheim/Auerbach aktiv) lebt Leni Ruwe alleine in Blomberg und fühlt sich &bdquo;sehr wohl. Viele Mitspielerinnen wohnen ganz in der Nähe.“

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