Titelfavorit marschiert beim LZ-Cup der Frauen, B-Ligist sorgt für faustdicke Überraschung

Kreis Lippe. Tolle Stimmung hat auf den Rängen bei der Vorrunde des LZ-Cups der Frauen geherrscht. Die Tribünen waren bei den Spielen in Hohenhausen und Lage bestens gefüllt. Mittendrin: Titelverteidiger FC Donop-Voßheide, der vier von bisher fünf Lippische Hallenfußball-Meisterschaften für sich entschied. Doch bei dem Aushängeschild des Kreisgebiets im Frauenfußball-Bereich hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert. Trainer Roy Wangert erläuterte am Rande des Turniers die Hintergründe.

Für den 41-Jährigen ist klar: &bdquo;Der Titel-Topfavorit ist diesmal der TuS Eichholz-Remmighausen.“ Im vergangenen Jahr hatte das Team von Trainer Andreas Suermann das Endspiel in der Phoenix-Contact-Arena vor 4000 Zuschauern mit 1:2 gegen DonVoß verloren. Diesmal soll der Titel nur über Eichholz-R. gehen? Wangert: &bdquo;Wir haben sehr viele Verletzte, deshalb genießt der LZ-Cup für mich nicht mehr einen so hohen Stellenwert. Wichtiger ist für mich, dass wir da heile rauskommen.“

Leistungsgefälle im Kader ist groß In Hohenhausen musste der Coach, der vor zweieinhalb Jahren das Zepter beim FC übernommen hatte, auf Laura Richts, Marie Wollbrink, Janina Thermann, Melanie Gutsch, Charlotte Meier und Pia Burzeja verzichten. Und das Leistungsgefälle sei im Kader recht groß: &bdquo;Damals hatten wir drei Seniorenmannschaften und waren aus der Westfalenliga abgestiegen. Schon für die Landesliga besaßen wir das Potenzial nicht mehr“, blickte Wangert zurück. Inzwischen ist das Team in der Bezirksliga unterwegs, mit unter anderem Wollbrink, Gutsch, Richts, Thermann, Meier und Lea Stührenberg stehen ehemalige Westfalenliga-Spielerinnen im Kader. Andere benötigen noch den Feinschliff: &bdquo;Sie kommen schon mit 16 Jahren aus der Jugend, da fehlt es noch in taktischen und technischen Bereichen.“

Der TuS Asemissen kam ohne Vorbereitung nach Hohenhausen. Trainer Rüdiger Struck: &bdquo;Wir mussten lange spielen, hatten jetzt erstmal fünf Wochen Pause gemacht.“ Mit neun Feld-Spielerinnen plus Torfrau &bdquo;Lotti“ Gäbel trat das Team an. &bdquo;Für mich ist der TuS Eichholz-Remmighausen momentan das Maß der Dinge, eine richtig starke Truppe.“ Bitter für die Asemisser: Im letzten Meisterschaftsspiel zog sich Caro Brinkmann, eine Leistungsträgerin im Mittelfeld, einen Kreuzbandriss zu und fällt damit lange aus.

&bdquo;Natürlich hören wir es gerne...“ Andreas Suermann zeichnet beim TuS Eichholz-R. inzwischen für den organisatorischen Teil verantwortlich. Als Cheftrainer fungiert Naroz Özmen. &bdquo;Der LZ-Cup ist ein super Turnier. Und natürlich hören wir es gerne, wenn andere uns stark einschätzen. Im vergangenen Jahr haben wir uns in der Rolle des Außenseiters ganz wohl gefühlt. Klar ist aber auch: In Lemgo gibt es nur zwei Spiele, natürlich wollen wir beide gewinnen.“ Aber auch der TuS muss derzeit auf eine ganz wichtige Spielerin verzichten: Spielführerin Hannah Meyer weilt in Portugal. Suermann: &bdquo;Sie hatte mal nach Flügen geschaut. Ich denke aber nicht, dass das klappt.“

Zudem auffällig: Bei Ausrichter FC Unteres Kalletal stand mit Michelle Eickmeier eine überragende Torhüterin im Tor. Erst seit Mai 2019 spielt die inzwischen 30-Jährige Fußball: &bdquo;Ich hatte nie Mannschaftssport betrieben, machte vorher Judo. Es muss Talent sein...“

Gruppenphase vorbei, so gehts nun weiter Sechs Spiele, 35:0 Tore – der TuS Eichholz-R. ist in Lage konkurrenzlos gewesen. Das Team trat mit 15 Spielerinnen an, ließ immer fünf auf der Tribüne. Doch egal in welcher Besetzung: Die Truppe um das Trainer-Duo Özmen/Suermann dominierte. Hinter dem TuS löste mit B-Ligist SG BHK Hiddesen, eine Neunermannschaft, ein krasser Außenseiter das Ticket für die Phoenix-Contact-Arena. In Hohenhausen gewann der TuS Asemissen die Vorrundengruppe mit 16 Zählern vor FC Donop-Voßheide (14), der erst im letzten Spiel mit einem 3:1 gegen die SG Lieme/Bexterhagen alles klar machte. Die entscheidenden Spiele der Frauen sind in die Endrunde der Männer integriert. Es spielen im Halbfinale: TuS Asemissen – SG BHK Hiddesen, TuS Eichholz-R. – FC Donop-Voßheide.

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