Emotionen und Riesenjubel: Blomberg düpiert auch Thüringen und ist Dritter

Blomberg . Der DJ legt alte Stimmungsklassiker auf, während sich die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Blomberg-Lippe bei den ausgelassen feiernden Fans bedanken. Nach Borussia Dortmund kassierte am Abend mit dem Thüringer HC eine weitere Mannschaft aus den Top 4 eine Niederlage an der Ulmenallee.

Durch das 36:31 (16:15) zog die HSG an ihrem Kontrahenten vorbei auf Platz drei der Tabelle. Und: Sie freut sich nach dem zehnten Sieg im zehnten Heimspiel nun bereits auf den nächsten Auftritt in eigener Halle. Am Mittwoch, 2. April, um 19 Uhr kommt der Spitzenreiter HB Ludwigsburg.

Vor dem Anpfiff: Die Wutrede des Thüringer Trainers Herbert Müller, als er nach der Niederlage gegen Ludwigsburg am vergangenen Samstag gegen die Schiedsrichter und den Gegner wetterte, hat Konsequenzen. Wie die Handball-Bundesliga Frauen (HBF) auf ihrer Internetseite mitteilte, habe man gegen den Coach eine Geldstrafe wegen unsportlichen Verhaltens verhängt. Eine Summe wurde nicht genannt.

Der Ligaverband habe aufgrund der in den Stellungnahmen von Verein und von Trainer Herbert Müller gezeigten Reue und der Ankündigung des THC, auch Fair-Play-Maßnahmen im Fanbereich umzusetzen, davon abgesehen, einen Antrag auf Sperre beim zuständigen Bundessportgericht zu stellen. Ebenso war für die Begegnung des Thüringer HC bei der HSG eine Spielaufsicht angesetzt (wir berichteten).

Zudem wurde bekannt, dass Blombergs Rechtsaußen Lisa Rajes, die nach der Verletzung von Amber Verbraeken ihr Comeback im Bundesliga-Kader gefeiert hatte, inzwischen vom Regionalligisten TV Oyten als Neuzugang für die kommende Saison vorgestellt wurde.

Das Spiel: Von Beginn herrschte an der Ulmenallee eine außerordentlich gute Stimmung. Angetrieben von den allermeisten der 816 Zuschauer legten die Gastgeberinnen konzentriert los. Auch die intensive, kurze Deckung von Natsuki Aizawa gegen Nationalspielerin Nieke Kühne konnten sie kompensieren. Nach dem 5:3 (10.) war beim 9:6 (17.) die erste Drei-Tore-Führung und beim 12:8 (21.) der erste Vier-Treffer-Vorsprung geschafft.

Als die HSG dann innerhalb weniger Sekunden beim 13:10 (22.) zwei Zeitstrafen gegen Nieke Kühne und Alexia Hauf kassierte, drohte das Spiel zu kippen. Aber: Die kämpferisch starken Blombergerinnen fanden weiterhin Lösungen und gingen mit einer Führung in die Pause.

Auch nach dem Wechsel blieb die HSG in der Spur und krönte ihren beherzten Auftritt mit einem 29:23 nach 47 Minuten – doch dann drohte ihr, die Luft auszugehen. Der THC kam immer näher heran und war beim 30:32 wieder in Schlagdistanz. Doch: An diesem Abend hatten die Gastgeberinnen immer wieder Lösungen parat und steuerten dem so wichtigen Sieg im Spiel um Platz drei entgegen.

Nach dem Abpfiff: Für Gästetrainer Herbert Müller war es ein hochverdienter HSG-Sieg. Denn Blomberg habe in den entscheidenden Phasen immer eine Antwort gehabt und klaren Kopf bewahrt. &bdquo;Total happy" war sein Kollege Steffen Birkner. Er meinte: &bdquo;Wir haben viele richtig gute Sachen gemacht."

Und wie erging es Rückraumspielerin Nieke, die fast 60 Minuten vom THC aus dem Spiel genommen wurde? &bdquo;Vom Kopf her war das anstrengend. Aber andere haben die Räume genutzt. Wir haben von Anfang an Emotionen gezeigt, und dann kommt die Halle. Mitte der zweiten Halbzeit war es so laut", war sie von der überragenden Atmosphäre angetan.

Geschäftsführer Jan-Henning Himborn ergänzte: &bdquo;Viele Spielerinnen haben Verantwortung übernommen, richtig stark."

Kurz und knapp

HSG Blomberg-Lippe: Ludwig (26.-54.), Veith; Rüffieux (3), Jacobsen (8), Quist (8), Frey (1), Kühne (2), Hoberg (n.e.), Vegué (5/1), Mühlner (3), Rajes (n.e.), Tietjen (2), Hauf (4).

Thüringer HC:Hallberg, Eckerle; Hendrikse (4),Holm (4), Hoffbeck Petersen (1), Aizawa (4), Gullberg, Szabo (4), Kündig, Jakubisova, Reichert (6/3), Hanfland (3), Kuczora (5/1).

Nächstes Spiel: Am Sonntag, 23. März, 18 Uhr, bestreitet die HSG ihr European-League-Spiel bei Bera Bera in Spanien.

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