TBV Lemgo Lippe ohne Schnitte: Darum machte es bei den Rhein-Neckar Löwen „Rumms“

Mannheim. Nach der Leichtigkeit rund um den vielbeachteten Flensburg-Coup machte es diesmal richtig &bdquo;Rumms“. Die zweite Rückrunden-Niederlage von Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe bei den Rhein-Neckar Löwen fiel mit 26:33 (10:15) deutlich aus.

Die Erkenntnis des Tages: Kassiert der als zweitbestes Abwehrteam in die mit 13.200 Zuschauern ausverkaufte SAP-Arena angereiste TBV über 30 Gegentore, sinken die Chancen auf einen Punktgewinn auf ein Minimum. Bei acht Ü30-Spielen in dieser Saison gelang nur einmal ein Sieg: mit 34:31 im Hinspiel gegen die Löwen.

Der Spielverlauf: Erstaunlicherweise war es diesmal eine einseitige Partie. Die Lemgoer, die von den letzten sieben Duellen gegen die Rhein-Neckar Löwen lediglich 2022 einmal verloren hatten (28:37) und nach fünf Siegen in Serie mit breiter Brust anreisten, waren nach einer miserablen Anfangsphase chancenlos. Konnte das 1:5 gegen Flensburg noch schnell korrigiert werden, so war der 1:7-Rückstand in Mannheim nach 10 Minuten irreparabel. Erst nach zwölf Minuten gelang Nicolai Theilinger in Unterzahl zum 2:7 das erste Lemgoer Feldtor. Eine Woche vor dem Pokal-Final-Four in Köln (gegen den THW Kiel) hatten die Löwen die Partie über 12:5 (21.), 18:10 (35.) und 27:19 (49.) stets sicher im Griff.

Die Mängelliste: Der TBV fand im gebundenen Spiel kaum in die Tiefe. Rund um Kraftpaket Halil Jaganjac saßen die mit flinken Beinen verteidigenden Löwen den Lemgoern stets im Nacken. Dass Lukas Hutecek komplett leer ausgeht (0/2) und auch Niels Versteijnen (1/6) keine Wucht entwickelt, ist eher ungewöhnlich. &bdquo;Anfangs hatten wir auch etwas Spielglück, indem Bälle zu uns statt zu den Lemgoern sprangen“, räumte Juri Knorr ein. Besonders ärgerlich war die Phase beim 3:8, als die Hausherren nach einem Wechselfehler von Appelgren in Unterzahl waren, Lemgo die zweiminütige Überzahl jedoch mit 0:2 verlor. Auch in der Defensive bekam der TBV die Lücken nie richtig geschlossen. Fast die komplette zweite Hälfte verzichteten die Gäste im Angriff auf den Einsatz eines klassischen Kreisläufers und griffen mit vier Rückraumspielern an. So ging der zweite Abschnitt nur mit 16:17 verloren.

Die Unterschiedsspieler: Sie standen diesmal auf Löwen-Seite. Torhüter Mikael Appelgren fischte 17 Bälle und tat dem TBV mit einer Fangquote von 44 Prozent weh. Im Angriff trumpfte nicht nur Juri Knorr (10/3) groß auf. Auch Jon Lindenchrone Andersen, der bereits im Hinspiel zehnfach traf, fand mit sieben Treffern erneut Gefallen an seinen Lemgoer Gegenspielern.

Lemgoer Lichtblicke: Linksaußen Samuel Zehnder hielt die Gäste mit 11/4 Toren im Rennen. Mit 80 Prozent über die zweithöchste Effektivität verfügte Hendrik Wagner, der unweit seiner Heimatstadt Heidelberg eine gute Leistung bot. In den letzten 13 Minuten erhielt auch Leon Goldbecker Einsatzzeit, der als Ersatz für den am Fuß verletzten Urh Kastelic im Kader stand. Der 23-jährige Keeper durfte sich immerhin über zwei Paraden gegen Juri Knorr freuen.

Das Trainerstatement: Für Florian Kehrmann gab es an der Niederlage wenig zu deuteln: &bdquo;Wir sind überhaupt nicht in die Abwehr gekommen und haben gleich zu Beginn viel zu einfache Tore kassiert. Ab der 14. Minute bekommen wir es dann etwas besser in den Griff und konnten das Spiel ausgeglichener gestalten. Wenn man allerdings so weit hinten liegt, muss man ohne Fehler durchs Spiel kommen. Das hat heute nicht geklappt. Wir haben immer wieder einzelne Fehler eingestreut. Die Löwen haben es allerdings auch sehr gut gemacht. Sie haben extrem viel Power und Leidenschaft aufs Feld gebracht und wurden von einer tollen Kulisse nach vorne gepusht. Nun gilt es dieses Spiel aufzuarbeiten, schnell zu regenerieren und dann freuen wir uns auf ein volles Haus gegen Potsdam.“

TBV Lemgo Lippe ohne Schnitte: Darum machte es bei den Rhein-Neckar Löwen „Rumms“

TBV Lemgo Lippe vor der Löwenjagd: Auf dieser Position entscheidet der Trainer nach Gefühl

März-Länderspiele: Gislason setzt auf Rückkehrer Kohlbacher

Meisterkampf und Knorr-Abschied: Der letzte HBL-Spieltag

Klatsch-Stakkator statt H-U-M-B-A: Gedämpfte Freude nach dem 25:22 vom TBV Lemgo Lippe

Kiel nach Handball-Krimi im Pokal-Finale

Spannung pur: Handball-Trio hofft auf Pokal-Triumph

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus