Fazit von Graz: Das sagen Team und Fans der HSG Blomberg-Lippe

Graz . Während die französischen Spielerinnen aus Dijon im Foyer des Sportparks ihren dritten Platz im Konfettiregen ausgiebig feiern, schaut man zunächst in enttäuschte Gesichter bei der HSG Blomberg-Lippe. Mit 27:32 hatte der Handball-Bundesligist das Spiel um Platz drei beim Final Four der European League in Graz verloren.

Nieke Kühne blickte am Sonntag im Anschluss an die Pressekonferenz dann auch eher ein wenig verdutzt auf ihre Medaille. Denn überraschend wurde das Blomberger Team doch mit Medaillen, die denen der Bronzenen sehr ähnelten, ausgestattet.

Am Abend kehrten Mannschaft und Staff in ein Grazer Lokal ein und ließen den langen Tag gemeinsam ausklingen, ehe es am Montagmorgen per Bus zurück in Richtung Heimat ging. Wie aber fiel das Fazit nach den Tagen in der Steiermark aus. Die Sportredaktion hörte sich um.

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Oliver Lippert, seit 25 Jahren Mannschaftsverantwortlicher: &bdquo;Die ,kleine’ HSG war in diesem elitären Kreis dabei. Wir waren unter den vier besten Mannschaften, das ist ein Erfolg. Wir schaffen es leider in beiden Spielen nicht, von Anfang an präsent zu sein, um dem Gegner zu imponieren. Das Final Four war gut organisiert. Aber das Flair, der Eventcharakter fehlte. Auch das Drumherum war mau."

Günther Thiem, HSG-Fan : &bdquo;Die Veranstaltung ist toll und eine richtig gute Sache. Doch der Besuch ist echt traurig. Wenn man die Fangruppen abzieht,... Im ersten Spiel hatten wir von vornherein keine große Hoffnung, gegen Dijon hatten wir uns ’was ausgerechnet. Acht Tore Rückstand in der ersten Halbzeit waren zu viel. In der zweiten haben die Spielerinnen alles in die Waagschale geworfen. Vielleicht fehlte am Ende ein bisschen die Kraft."

Torsten Kitzmann, HSG-Fan: &bdquo;Für mich war das hier eine Erfahrung, wobei das Pokal-Final-Four in Stuttgart wesentlich schöner war. Ich frage mich, ob Graz der richtige Austragungsort ist. Zur Mannschaft: Es war doch schon ein Erfolg, dass sie nach einer bislang kräftezehrenden Saison hier überhaupt teilgenommen hat."

Klaus Kulemann, HSG-Fan: &bdquo;Ich bin ohne große Erwartungen hierhin gekommen, das Final Four war Zubrot. Deshalb bin ich hochzufrieden. Wir müssen wissen, wo wir herkommen, und jetzt hat die HSG zwei Final Four bestritten. Für das Turnier gab es in Graz keine Werbung. Auf dem Schlossberg bin ich auf mein HSG-T-Shirt angesprochen worden. Die Grazer wussten nicht, dass das Final Four hier stattfindet."

Nieke Kühne, Spielerin: &bdquo;Eine halbe Stunde nach Spielschluss ist die Niederlage hart. In ein, zwei Tagen werden wir stolz sein."

Jan-Henning Himborn, Geschäftsführer: &bdquo;Wir müssen das Fazit ein wenig trennen. Die Teilnahme an sich ist eine Riesennummer für uns gewesen. Wir haben in Graz nicht den besten Handball gespielt, das wird auf diesem Niveau bestraft. Die Atmosphäre war nicht berauschend."

Steffen Birkner, Trainer: &bdquo;Wir sind ein Ergebnissport: Wir haben zweimal verloren und sind Vierter geworden. Aber: Andere hätten gerne mit uns getauscht. Wir nehmen wichtige Erfahrungen und auch den Weg bis hier hin mit."

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