Ping Pong Parkinson: Ein Ahmser Trio fährt zur Weltmeisterschaft nach Italien

Bad Salzuflen-Ahmsen . &bdquo;Tischtennis als Mutmacher." Das hat die LZ im September 2023 getitelt, als sie davon berichtete, wie der TuS Ahmsen den Stützpunkt &bdquo;Ping Pong Parkinson" gründete. Tischtennis mit der Diagnose Parkinson: Der TuS hat die Gruppe, der mittlerweile 30 Personen angehören, im Vereinsleben fest etabliert. Und ein Trio plant einen sportlichen Trip zur WM.

Im Oktober geht es für Volker Rehse (67), Antje Sturm (59) und André Abend (51) zur Ping-Pong-Parkinson-Weltmeisterschaft in die italienische Küstenstadt Lignano Sabbiadoro. Und die 500 Startplätze sind begehrt. Das mit Abstand größte Kontingent geht nach Deutschland. &bdquo;Das wird gigantisch", freut sich Antje Sturm bereits riesig.

Wenn sie an der Platte stehe, sei es der Moment, &bdquo;wo man abschalten kann und nicht an die Krankheit denkt." Mit großer Vorfreude fährt das Trio Ende Oktober nach Italien. Sich zu unterhalten, zu fragen: Wie geht Ihr damit um?, auch das gehöre zwischen dem 20. und 26. Oktober dazu. &bdquo;Der Austausch ist ganz wichtig", betonen alle drei.

&bdquo;Mega Spieler" &bdquo;Tischtennis tut gut", das haben der Verein &bdquo;Ping Pong Parkinson" Deutschland und Mediziner im LZ-Bericht vor knapp zwei Jahren festgestellt. &bdquo;Ich gehe davon aus, ja", stimmt der ehemalige Lippische Meister in der B-Klasse, André Abend, zu. Ihm war im Mai 2023 ein Hirnschrittmacher eingesetzt worden. &bdquo;Davor ging gar nichts, auch kein Tischtennis", erinnert sich der 51-Jährige. &bdquo;André ist ein mega Tischtennisspieler", blickt derweil Ahmsens Abteilungsleiter Martin Henkel anerkennend zu ihm herüber.

Abend ist äußerst angetan, wie sich die Gruppe in Ahmsen entwickelt hat. Anfangs sind es sechs Spielerinnen und Spieler gewesen, mittlerweile sind es 30. Ein zweiter Trainingstermin musste gefunden werden. &bdquo;Und die Leute kommen regelmäßig", macht André Abend deutlich. Volker Rehse stellt fest, dass es schön zu sehen sei, &bdquo;wie sich die Leute im Tischtennis positiv entwickeln".

Sportliche Gruppe &bdquo;Zunächst sind viele distanziert. Aber: Wir sind eine sportliche Gruppe, keine Selbsthilfegruppe. Man wird in der Gruppe sofort aufgenommen, ist gleich dabei. Man spürt dieses Freundschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl", betont Martin Henkel. Die Gruppe ist im Abteilungsleben voll integriert. &bdquo;Vereins- und Mannschaftsspieler helfen und spielen uns die Bälle genau zu", freuen sich Volker Rehse und Antje Sturm.

Die 59-Jährige ist angetan vom Ping-Pong-Parkinson-Stützpunkt: &bdquo;Wie eine Familie. Ich komme so gerne hier hin. Ich habe ’was gefunden, was mir Spaß macht." So viel Spaß, dass sie sich inzwischen auch als Jugendtrainerin in der Ahmser Tischtennisabteilung engagiert. &bdquo;Und das mit sehr viel Herzblut", lobt Martin Henkel.

Abend wird Dritter Auch bei den German Open in Oldenburg stand das Ahmser Trio an der Platte. &bdquo;Ursprünglich begrenzt auf 228 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wurde auf 300 aufgestockt, weil es mehr als 450 Bewerber gab", berichtet Volker Rehse von beeindruckenden Zahlen. Wie Andrè Abend (2. Bezirksliga, TuS Ahmsen) und Antje Sturm (3. Bezirksklasse, TuS Ahmsen), nimmt auch er für den TTV Lage (1. Bezirksklasse) am regulären Spielbetrieb teil.

In Oldenburg wurde in verschiedenen Leistungsklassen gespielt. Antje Sturm hat das Doppel-Endspiel der Nebenrunde knapp im fünften Satz verloren. Volker Rehse zog im Einzel in das Achtelfinale und im Doppel in das Viertelfinale ein. Platz drei im Einzel und im Doppel gab es für André Abend. Im Halbfinale war er als Weltranglistensechster dem Weltranglistenersten unterlegen.

&bdquo;Enorme Bedeutung" Zum Abschluss ist es allen Beteiligten wichtig, zu betonen, dass sie auch andere Vereine ermutigen wollen, sich des Themas &bdquo;Ping Pong Parkinson" anzunehmen. Samstagnachmittags und Mittwochvormittags spielen sie in Ahmsen. &bdquo;Dieser Stützpunkt hat eine enorme Bedeutung", macht der Lagenser André Abend deutlich. Denn nach seiner Diagnose wollte er unbedingt Tischtennis weiterspielen und wäre seinerzeit fast in Avenwedde, der nächstgelegene Stützpunkt, gelandet. &bdquo;Unsere Abteilung lebt die Inklusion", freut sich Martin Henkel.

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