Es geht auch ohne Eis und Puck: Nur ein lippischer Verein bietet diese rasante Sportart an

Detmold. Es ist eine schnelle und körperbetonte Randsportart voller Rasanz. Prädestiniert für Jugendliche, die Herausforderungen aus Geschwindigkeit und technischen Elementen lieben. Doch in der breiten Öffentlichkeit fliegt Inline-Skaterhockey noch unter dem Radar. Dabei kämpfen die Junioren von CSL Detmold in der 2. Juniorenliga West und haben in den Play-Offs gegen die Monheim Skunks nur knapp den Einzug ins Finale verpasst.

Die 12:9 (3:3, 3:4, 6:2)-Vorlage aus dem Hinspiel in der Halle der August-Hermann-Francke-Schule an der Georgstraße reichte nicht. Im Rückspiel am vergangenen Wochenende in Monheim setzte es eine 2:10 (1:4, 1:3, 0:3)-Niederlage, wobei mit Christoph Herzog der beste Scorer der Liga nicht mitwirken konnte.

Was Sie sonst noch über Inline-Skaterhockey wissen sollten:

Nur ein Verein in Lippe: Der 1996 gegründete Christliche Sportverein Lippe (CSL) Detmold verfügt mit Inline-Skaterhockey über ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Schon seit über 20 Jahren wird die Sportart angeboten, aktuell mit der U13 in der 2. Schülerliga A, mit einer U16 in der 1. Jugendliga West, mit der U19 in der 2. Juniorenliga West B und einem Herrenteam in der Regionalliga Nord B. Für den Einstieg bietet Robert Berg eine Laufschule für Kinder ab 5 Jahren an, in der Fallen, Aufstehen und Inline-Basics vermittelt werden.

So kam Inline-Skaterhockey nach Detmold: Peter Wolf, ein ehemaliger Lehramtsstudent, der in Russland aufwuchs und dort Eishockey spielte, suchte nach seiner Übersiedelung nach Deutschland nach einer sinnvollen sportlichen Beschäftigung für seine Söhne. &bdquo;Anfangs war das sehr mühsam, wir verloren häufig mit 0:20 und waren schon total froh, wenn uns überhaupt mal ein Tor gelang“, berichtet Robert Berg. Doch plötzlich platzte der Knoten und CSL wurde immer besser. 2016 kürte sich die Jugend erstmals zum Westdeutschen Meister. Mit dabei der heute 22-jährige Robert Berg aus Lage. Der gelernte Werkzeugmechaniker, der gerade in der Meisterprüfung steckt, fungiert inzwischen selbst als erfolgreicher Jugend- und Junioren-Trainer. Neben der U19 in der 2. Liga schaffte er mit der U16 im vergangenen Jahr den Aufstieg in die 1. Jugendliga. &bdquo;Der Sprung ist sehr groß. Das wussten wir von 2018, als wir gleichzeitig mit zwei Teams in der höchsten Klasse spielten. Im Vorfeld hatten wir uns das nicht zugetraut. Aber dann schafften wir es auf Anhieb gleich in die Play-Offs“, berichtet Robert Berg, dessen Team in diesem Jahr erst im Halbfinale gegen Düsseldorf ausschied.

Woher kommen die Gegner von CSL? Die nächstgelegene Stadt, in der Inline-Skaterhockey angeboten wird, ist Paderborn. Das U19-Team von CSL bekam es in der 2. Juniorenliga West mit den Commanders Velbert, Düsseldorf Rams II, Mendener Mambas, Miners Oberhausen, Samurai Iserlohn und SG Langenfeld Devils II zu tun. Die U16 musste in der 1. Jugendliga zu den Bissendorf Panther, nach Kaarst, Krefeld, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Oberhausen reisen.

Ähnlichkeiten und Unterschiede zum Eishockey: &bdquo;Statt auf Kufen rollen wir auf Inlinern“, erklärt Robert Berg. Ausrüstung und Schläger sind identisch. Während Eishockey mit fünf Feldspielern plus einem Torwart gespielt wird, sind es beim Inline-Skaterhockey vier Feldspieler plus Torwart. Berg: &bdquo;Die Regeln sind ähnlich. Ausnahme: Wenn der Ball abgegeben wird, darf nicht mehr gecheckt werden.“ Neben dem fehlenden Eis gibt es beim Skaterhockey in der Halle auch keinen Puck. Der wird durch einen roten Ball aus Hartkunststoff oder Plastik ersetzt. Er ist hohl und wiegt ca. 80 Gramm, weshalb er nicht hüpft, sondern über den Boden rollt.

So funktioniert Inline-Skaterhockey: Die Saison läuft von März bis November. Ein Spiel dauert 3 x 20 Minuten, dazwischen gibt es 10 bis 20 Minuten Pause. Ein normales Ligaspiel wird von zwei Schiedsrichtern geleitet, zudem gibt es zwei Zeitnehmer, welche die Strafbänke und die Uhr im Blick haben.

So ist CSL Detmold aufgestellt: Bundesweit sind zirka 250 Vereine mit rund 450 Mannschaften und 8.500 Inline-Skaterhockey-Spielern registriert. Der Großteil davon spielt in NRW. Das Training der 21 Nachwuchskräfte in Detmold findet in der Halle an der Anne-Franck-Straße 1 statt. Jugend und Junioren trainieren in der Saison jeweils dreimal pro Woche, Schüler zweimal. Als Heimspielstätte ist die Halle der AHF-Hauptschule an der Georgstraße zertifiziert.

Inline-Skaterhockey-Anfänger bekommen anfangs vom Verein das Equipment gestellt. &bdquo;Später kaufen sich die Spieler ihr Ausrüstung selber und geben die Erstausstattung zurück“, berichtet Robert Berg, der neue Interessenten zum Training montags oder freitags herzlich willkommen heißt. Für Infos ist der engagierte Coach Robert Berg unter (0157) 51608488 erreichbar.

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