TBV-Wahnsinn: Dieser Lemgoer erlebt ganz besondere Momente auf dem Spielfeld

Lemgo. &bdquo;Wahnsinn, unglaublich, wer hätte das gedacht?“ Passender hätte die Musik am Samstagabend nicht sein können, die aus den Lautsprecher-Boxen der Phoenix-Contact-Arena schallte. Der TBV Lemgo Lippe fuhr vor ausverkauftem Haus einen klaren 34:29(20:13)-Erfolg gegen die SG Flensburg-Handewitt ein. Den fünfte Sieg in Reihe feierte die Mannschaft mit dem Großteil der 4520 ausgelassen. Und das völlig zu Recht: Die Bundesliga-Partie bestimmten die Lipper gegen einen Hochkaräter der Eliteklasse. Als nach 36 Minuten ein 24:14 auf der Anzeigetafel stand, war die Partie eigentlich schon entschieden. Spezielle Momente erlebte auf dem Feld vor allem Leve Carstensen (23).

&bdquo;Bei jeder Szene hatte ich das Gefühl, dass das Dach von der Halle fliegt.“ Im LZ-Gespräch meinte der Flügelspieler des TBV, der in Flensburg das Licht der Welt erblickte: &bdquo;Die Halle ist ja zuletzt einige Male ausverkauft gewesen, aber die Stimmung heute war noch einmal spezieller. Bei jeder Szene hatte ich das Gefühl, dass das Dach von der Halle fliegt.“ Und natürlich seien die Begegnungen gegen die SG für ihn besondere: &bdquo;In der Kindheit ist die SG immer mein Verein gewesen. Bisher war es mir mit meinem Team noch nicht gelungen, sie zu schlagen. Jetzt feiere ich diesen Triumph mit meinen Teamkollegen.“ Und was war entscheidend? &bdquo;Nach einem nicht so guten Start sind wir cool geblieben, haben weiter an uns geglaubt. Wir sind als Gruppe einfach stark, jeder vertraut jedem.“

Die erste Halbzeit: Die Lemgoer kamen zunächst gar nicht ins Spiel. Fehlpass Tim Suton, Fehlversuch Niels Versteijnen, Block gegen Versteijnen – schnell hieß es 0:3 (3.). Und nachdem Bobby Schagen völlig frei an SG-Keeper Møller gescheitert war und sein Team beim 2:6 unter Zeitdruck geriet, drückte TBV-Trainer Florian Kehrmann zum ersten Mal auf den Auszeit-Knopf (10.). In der Folgezeit waren die Hansestädter im Match, zogen auch das nötige Quäntchen Glück auf ihre Seite: Beim 8:9 rutschte Möller (bis dahin vier Paraden) der Ball durch. Zwar bat SG-Coach Ales Pajovic beim 9:9 (18.) zur Auszeit, doch es folgten unfassbare TBV-Minuten. Immer wieder ballten die Lemgoer Spieler die Faust, Keeper Constantin Möstl lief heiß und trieb die Zuschauer an. Beim 10:16 bat Pajovic wieder zum Gespräch. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang Nicolai Theilinger noch das 20:13, auf der Gegenseite blockte TBV-Kapitän Tim Suton den Ball. 20 Treffer nach 30 Minuten hatte wohl kaum ein Zuschauer in der Halle den Lippern nach einem miesen Start zugetraut. Und in den Minuten 7 bis 30 hatten sie nur sieben Treffer kassiert.

Die zweite Halbzeit: Es kam keine Reaktion der Gäste. Im Gegenteil. Nach dem 24:14 (36.) betrug der Vorsprung bis in die Schlussphase immer mindestens sieben Treffer. Besonders sehenswert war ein Treffer von Carstensen zum 26:18 (46.), der durch einen No-Look-Pass von Versteijnen in Szene gesetzt worden war . &bdquo;Lem-Go, Lem-Go“ kam aus dem TBV-Fanblock und nach 56 Minuten schließlich: &bdquo;Ihr könnt nach Hause fahren.“ Bei der letzten Auszeit (57.) von Kehrmann standen alle Anhänger.

Trainer-Stimmen: &bdquo;Beim 1:5 war die ganze Halle ruhig, alle dachten: Okay, Flensburg marschiert. Aber wir haben im Angriff dann fast keine Fehler gemacht und eine sehr, sehr gute 6:0-Deckung gestellt“, analysierte Kehrmann. Kollege Pajovic meinte: &bdquo;Ich weiß nicht, woran es lag. Unser Angriff war eine Katastrophe. Bei Minus sieben zur Pause ist es in Lemgo sehr, sehr schwer.“

Kurz und knapp TBV Lemgo Lippe: Möstl, Kastelic (n.e.); Hutecek (3), Theilinger (2), Zehnder (6/3), Brosch (1), Simak (3), Schagen (2), Carstensen (3), Suton (7), Versteijnen (4), Wagner (3), Faust, Hersekliogli, Petrovsky.

SG Flensburg-Handewitt: Haidu, K. Møller; Golla (1), Kirkeløkke (2), Jensen (2), Mensah (4), Gottfridsson, Jørgensen (4), Hansen (2), Horgen, Pedersen, Jakobsen (10/2), Blagotin&scaron;ek, L. Møller (4).

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