Frauenhandball-Erstligist HSG Blomberg-Lippe verliert seinen Hauptsponsor nach Ende der Saison 2010/2011. Bereits ab sofort taucht "Provital" nicht mehr im Vereinsnamen und auf dem Trikot auf.

Blomberg. "Ich sehe die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagte HSG-Manager Harald Wallbaum. "Einerseits haben wir die Info frühzeitig bekommen und haben bereits Gespräche mit einem neuen Hauptsponsor aufnehmen können. Auf der anderen Seite verlieren wir mit der Heristo AG einen Partner, mit dem wir sehr erfolgreich zusammen gearbeitet haben." Das Unternehmen war Ende 2007 beim Aushängeschild des lippischen Frauenhandballs eingestiegen und hatte 49 Prozent der Anteile in der Bundesliga-GmbH erworben. Des Weiteren wurde mit dem Engagement der Heristo AG ein siebenköpfiger Beirat gebildet, in dem neben dem Vorsitzenden Jens Genge, Uwe Leidt und Norbert Helmhold (Lippische) drei HSGler sowie vier Vertreter des Hauptsponsors gesessen hatten. Mit dem Einstieg des Unternehmens aus Bad Rothenfelde hatten die Blomberger laut Wallbaum den Etat verdoppeln können: "Die Summe von Provital ist immer gleich geblieben, der Anteil am Gesamtetat beträgt inzwischen aber nur noch 30 bis 33 Prozent."

Dass die Heristo AG ab sofort nicht mehr mit "Provital" im Vereinsnamen und auf dem Trikot wirbt sowie alle Gesellschaftsanteile an die HSG abtritt, den Verein aber eine weitere Saison voll unterstützt, begründete Fynn Holpert (Geschäftsführer der Sport GmbH) so: "Wir möchten den Verantwortlichen in Blomberg mit diesem Schritt ermöglichen, schon ein Jahr vor Vertragsende einen neuen Hauptsponsor zu finden, um den erfolgreich eingeschlagenen Weg positiv weiterzugestalten. Die Saison 2010/2011 verspricht mit den Spielen auf nationaler Ebene sowie im Europapokal äußerst spannend zu werden und bietet Unternehmen eine großartige Plattform, sich als Sponsor hervorragend in Szene zu setzen. Aus diesem Grund machen wir schon jetzt den Weg frei für potentielle neue Partner." Die GmbH, dessen Geschäftsführer inzwischen bekanntlich Torben Kietsch ist, heißt ab sofort "HSG Blomberg-Lippe Bundesliga-GmbH". Wie sich der Verein nun strukturiere, ist laut Wallbaum noch offen: "Fest steht, dass Genge, Leidt und Hohnhold in wichtiger Position weiter machen." Da es frühzeitig Signale gegeben habe, sei der Rückzug bereits bei den Planungen für die Saison 2010/11 berücksichtigt worden.