Detmold. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga möchten die Volleyballerinnen des Detmolder TV neu aufbauen. Dabei helfen wird eine Amerikanerin, Amy Knight. Sie war dem DTV in Slowenien aufgefallen.
Die 21-Jährige fiebert dem ersten Heimspiel in der Oberliga am Samstag gegen SG Minden-Hausberge (18 Uhr im Leopoldinum) entgegen. "Ich fühle mich wohl in Deutschland", erzählt sie auf Englisch. Doch obwohl sie erst seit September in Detmold ist, spricht sie auch schon einige Sätze deutsch. "Bis 14 Uhr bin ich bei der Volkshochschule, abends trainiere ich dreimal mit den Mädels und zweimal mit der Männermannschaft. Auf dem College habe ich auch fünfmal in der Woche trainiert", berichtet Knight.
An einer Spielerbörse in Maribor hatte sie teilgenommen. "Der europäische Pool aus den Staaten", erläutert Detmolds Teammanager Ulrich Wilkens. Die Einheiten der 25 Spielerinnen waren auch per Video im Internet zu sehen, DTV-Trainerin Susanna Turner fiel Amy Knight sofort auf und lud sie für drei Trainingseinheiten in die Residenz ein, danach wurde ein Vertrag bis Ende Dezember abgeschlossen. "Ich würde gerne aber mindestens die ganze Saison hier bleiben", sagt die Zuspielerin, der Wilkens "gehobenes Zweitliga-Niveau" attestiert. Knight wohnt bei Ute Kuhlmann, Mutter einer DTV-Spielerin im Detmolder Zentrum.
Mit dem hochkarätigen Zugang möchte Wilkens "Platz zwei bis sechs" belegen. Trainerin Turner spricht nicht von einer Platzierung: "Natürlich wollen wir unseren Zuschauern viele Siege bieten. Wichtig ist aber auch, dass Spielerinnen an höheres Niveau rangeführt werden." Die 34-jährige Übersetzerin hat mit Maja Pulina (nun Mutter), Birte Krieger (nach Osnabrück), Maike Wöstmann (beruflich zu Adidas nach Herzogenaurach) und Ellen Albring (Volleyball-Pause) wichtige Leute verloren.
Dem gegenüber stehen neben Knight drei Neue. Karolin Janes (28) kam von Oberliga-Absteiger Ostbevern und kennt Turner "schon seit 20 Jahren". Die Außenangreiferin will "eher oben als unten mitspielen".
Diagonal-Spielerin Adelina Emich (16) stieß von Landesliga-Aufsteiger Steinhagen dazu: "Ich will viel lernen und spielen." In der zweiten Mannschaft hatte die Lagenserin Katharina Posteher (20) gespielt.
Die Mittelspielerin fühlt sich in neuer Umgebung wohl: "Den Unterschied zur Bezirksliga merke ich natürlich. Es wird viel schneller gespielt und alles muss exakter sein." Nur bis Dezember steht Christina Zobe (vorher auch Zweite) im Kader. Dann tritt sie eine Stelle in Stuttgart an.