Nach langer Leidenszeit: Jenny Murer meldet sich zurück

Blomberg . Während sich die Tschechin Kamila Kordovská und die Schwedin Linnea Pettersson nach dem Europapokalspiel zu ihren Nationalmannschaften verabschieden haben, genießen die meisten Spielerinnen und der Trainer des Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe in dieser Woche eine Auszeit. Denn mit dem Spielbetrieb geht es aufgrund der Weltmeisterschaft erst Ende des Jahres weiter. Die HSG trifft dann am Mittwoch, 29. Dezember, auf den Deutschen Meister Borussia Dortmund.

Riesenfreude Bevor Jenny Murer in die Pause ging, blickte sie in der Phoenix-Contact-Arena noch kurz auf ein aufregendes Spiel gegen Váci NKSE zurück. Denn in der zweiten Halbzeit feierte die Linksaußen nach langer Leidenszeit ihr Comeback. Ende September 2019 hatte sie sich einen Kreuzbandriss zugezogen, es folgten ein paar wenige Einsätze, ehe sie seit Ende Oktober 2020 wegen eines Knorpelschadens im Knie erneut zum Zuschauen verurteilt war. Und jetzt endlich der Einsatz und dann gar eine ganze Halbzeit lang: &bdquo;Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, dass ich gleich 30 Minuten spielen kann." Der 25-Jährigen war die Riesenfreude deutlich anzumerken, auch wenn es nicht gleich ganz rund lief.

Fehlpass und Tor Während Hallensprecher Hartmut Ehlert die Schweizer Nationalspielerin zurück auf dem Feld begrüßte, unterlief ihr ein haarsträubender Fehlpass. &bdquo;Lauf schnell zurück", habe sie nur gedacht. Als Melanie Veith den Tempogegenstoß abgewehrt hatte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Murer fing sich schnell und jubelte anschließend über ihren Treffer zum 13:17, nachdem sie von Linnea Pettersson bedient worden war. &bdquo;Auf diese Chance habe ich gewartet", sagte sie mit viel Stolz in der Stimme.

Nach der langen Zwangspause hatte sie damit ihren letzten Schritt getan, war zurück auf der Platte. Und das Gute: &bdquo;Ich hatte gar keine Probleme mit dem Knie, keine Angst, dass etwas passieren könnte." Alles gut, auch wenn das Ergebnis aus zwei Spielen gegen die ungarische Truppe letztlich nicht passte.

"Da kann 'was passieren" &bdquo;Dabei hatte ich das Gefühl, da kann was passieren. Váci hat aber mega auf Zeit gespielt, und das ist gar nicht unser Ding", ging Murer in die Analyse. Dennoch: Die Zufriedenheit stand ihr nach dem Comeback ins Gesicht geschrieben. Gleichzeitig freute sich die erfahrene Spielerin mit einem Youngster. Dass die 17-jährige Nieke Kühne gleich mal das eine oder andere Ausrufezeichen gesetzt hatte, war Murer nicht verborgen geblieben. &bdquo;Ich bin stolz auf sie", hatte sie dem jungen Talent, dem noch ein Drittligaspiel in den Knochen steckte, mit auf den Weg gegeben.

"Eigene Rolle erfüllen" Gerne gibt Murer Tipps weiter. Doch jetzt zählt erst mal, dass &bdquo;ich selbst wieder reinkomme und meine eigene Rolle erfülle".

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