Blombergs Lisa Frey vor der Heim-EM: „Wo Not ist, spiele ich Feuerwehr“

Schaffhausen/Blomberg . Einzug ins Pokal-Final-Four, Qualifikation für die Gruppenphase der European League, dazu eine glänzende Phase in der Handball-Bundesliga: Die HSG Blomberg-Lippe und ihre Rückraumspielerin Lisa Frey blicken auf erfolgreiche Wochen zurück. Und jetzt folgt für die 29-Jährige nach eigener Aussage das absolute Karriere-Highlight. Denn in ihrem Heimatland Schweiz, wie auch in Österreich und Ungarn, beginnt Ende dieser Woche die Europameisterschaft.

&bdquo;Die Spannung steigt, absolut. Vor fünf Jahren haben wir den Zuschlag bekommen. Jetzt sind wir froh, wenn es am Freitag in Basel gegen die Färöer losgeht", sagt Lisa Frey. Die Vorrundenspiele der Gruppe D werden in der St. Jakobshalle ausgetragen. Weitere Gegner für die Schweiz sind Dänemark und Kroatien (Deutschland mit den HSG-Spielerinnen Alexia Hauf und Nieke Kühne beginnt am Freitag gegen die Ukraine).

Wiedersehen in Möhlin Die Freude ist Lisa Frey, die seit zwölf Jahren für das Nationalteam aufläuft, auch in den kommenden Minuten des Gesprächs deutlich anzumerken. Am Abend vorher hatte das von Knut Ove Joa trainierte Team in der Steinli-Halle von Möhlin gegen Island mit 30:29 (18:16) gewonnen. &bdquo;Die Idee, mit dem letzten echten öffentlichen Test in die Handball-EM-Region Nordwestschweiz zu gehen, zahlt sich voll aus. 693 Fans sorgten für eine würdige Kulisse", schreibt der Schweizer Verband auf seiner Internetseite.

&bdquo;Und für mich war es quasi ein Heimspiel in der Region Fricktal. So habe ich unter anderem meinen ersten Handball-Trainer überhaupt getroffen." Ganz nebenbei: In diesem Test stand sie auch ihren Blomberger Teamkolleginnen, den isländischen Nationalspielerinnen Andrea Jacobsen und Diana Dögg Magnusdottir, gegenüber.

&bdquo;Euphorie entfachen" Am Sonntag ging es im Basis-Camp in Schaffhausen unter Ausschluss der Öffentlichkeit für die &bdquo;Nati" noch einmal gegen Island (29:28). Nach etwas Freizeit und Regeneration gilt der volle Fokus im EM-Quartier in der Region Basel von heute an dem Auftakt der Heim-EM.

&bdquo;Wir möchten eine Euphorie entfachen und Mädchen zeigen, wie cool der Handballsport doch ist. Das ist unser Ziel, dafür haben wir viel gearbeitet", erinnert sich Lisa Frey daran, wie sie Ende des vergangenen Jahres eine Trainingseinheit bei ihrem Heimatverein TSV Frick absolvierte. &bdquo;Das ist für mich eine Herzensangelegenheit", wurde sie in der Aargauer Zeitung zitiert.

Wie ist überhaupt der Stellenwert des Frauenhandballs in der Schweiz? Frey: &bdquo;Wir haben die vergangenen zwei, drei Jahren einen Schritt nach vorne gemacht – wie auch der Frauenfußball." In einem Land, in dem Skisport oder Fußball weit oben auf der Beliebtheitsskala stehen.

In der &bdquo;Nati" am Kreis Erste Erfahrungen bei einem großen Turnier sammelten sie und ihr Team bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren in Slowenien, &bdquo;und das nimmt einem die Aufregung". Dass sie in Blomberg vorwiegend im Rückraum, in der &bdquo;Nati" auch auf anderen Positionen eingesetzt werde, macht ihr nichts aus. &bdquo;Gegen Island habe ich drei, vier Minuten im rechten Rückraum gespielt, in der zweiten Halbzeit am Kreis. Wo Not ist, spiele ich Feuerwehr", muss sie ein wenig schmunzeln. Und sie sieht das als Stärke, &bdquo;dass ich auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden kann."

Nun geht es am Freitag in Basel, wo mit Ona Vegué eine weitere Blombergerin mit Spanien die Vorrundenspiele austrägt, los. Auf die Frage nach der sportlichen Erwartung antwortet Frey: &bdquo;Man darf träumen, und träumen ist schön. Wir träumen von der Hauptrunde. Dazu muss viel passen. Dänemark liegt vorne, die drei weiteren Nationen duellieren sich um das zweite Ticket." Das würde dann das Karriere-Highlight für Lisa Frey noch toppen.

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