Bad Blankenburg/Blomberg. Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, Spielerinnen sind nicht mehr an Verträge gebunden, Ausschluss von der Champions League und vom Supercup – dem Deutschen Meister HB Ludwigsburg droht das Aus. Diese Nachrichten sind auch während des Trainingslagers des Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe in Bad Blankenburg Thema. Thüringens Trainer Herbert Müller sprach gegenüber der Thüringer Allgemeinen von „erschlichenen Meisterschaften" und im MDR-Interview davon, dass das Wort Wettbewerbsverzerrung angebracht sei. „Ich finde die Aussagen des THC nicht gut und teile sie nicht. Wir müssen sehen, was können die Handball-Bundesliga Frauen (HBF) und was können wir als Verein besser machen", möchte sich Blombergs Geschäftsführer Jan-Henning Himborn an Spekulationen gar nicht beteiligen. Frauenhandball sei ein sensibles Geschäft, in dem es schwer sei, Sponsoren zu finden und zu halten. Klar sei es eine bescheidene Tendenz, wenn nach Leverkusen auch Ludwigsburg raus wäre. „Für das Gesamtpaket Frauenhandball ist das nicht gut. Noch mal: Wir müssen uns auf Sachen besinnen, wie: Was können wir besser machen und was können wir leisten." „Abwarten" Im Raum steht, sollte Ludwigsburg nicht in der Bundesliga antreten, dass der Spielbetrieb mit elf Teams aufgenommen würde. Für Himborn zu früh, um darüber zu sprechen. „Abwarten. Erst mal müsste sich Ludwigsburg abmelden." Lesen Sie auch: HBF schließt Ludwigsburg vom Supercup aus Gleichwohl hat die HBF den Deutschen Meister für den Supercup ausgeschlossen. Gegner des Vizemeisters und Pokalsiegers HSG Blomberg-Lippe ist der Drittplatzierte der Vorsaison und European-League-Gewinner, Thüringer HC. Welchen Stellenwert genießt dieser Supercup jetzt? „Natürlich hätten wir gerne gegen Ludwigsburg gespielt. Trotzdem ist es für die HSG eine große Sache, auch wenn sie einen kleinen Makel hat", sagt Jan-Henning Himborn. An Schrauben drehen Sorgen um die Liga und die Sportart macht sich HSG-Trainer Steffen Birkner, ohne einen Vorwurf an HB Ludwigsburg richten zu wollen. Aber: „Wir haben einen Namenssponsor für die Liga gefunden, die Zuschauerzahlen gehen nach oben und wir entwickeln uns, da musst du aufpassen, dass die Sportart nicht irgendwann in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Vielleicht müssen sich alle an einen Tisch setzen. Die Professionalisierung und Strukturreform ist gut, aber an der einen oder anderen Schraube müssen wir drehen."