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Flughafen-Probleme: Marathon-Rückreise wird Herausforderung

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Nach einem Cyberangriff sollten Passagiere in Berlin am Flughafen eigenständig einchecken. - © Carsten Koall/dpa
Nach einem Cyberangriff sollten Passagiere in Berlin am Flughafen eigenständig einchecken. (© Carsten Koall/dpa)

Wegen der anhaltenden Folgen des Cyberangriffs und der Rückflüge tausender Marathonläufer rechnet der Berliner Flughafen am Montag erneut mit längeren Verspätungen und weiteren Problemen. Mit 95.000 Passagieren würden viel mehr Menschen erwartet als an einem normalen Montag mit 75.00 bis 85.000, sagte ein Sprecher der dpa.

Weiterhin sei nicht klar, wann die technischen Probleme beim Einchecken und der Gepäckabgabe behoben seien. «Es gibt noch keine Entwarnung.»

Wegen des Cyberangriffs auf eine Firma, die für Flughäfen arbeitet, hatten in Europa seit Samstag vier Flughäfen Probleme bei der Passagierabfertigung gemeldet. Betroffen waren die Flughäfen Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow, wie die Flugsicherungs-Dachorganisation Eurocontrol mitteilte. Bei dem Angriff traf es die Firma Collins Aerospace, die der Deutschen Presse-Agentur «eine cyberbedingte Störung» bestätigte.

Koffer wurden einen Tag später losgeschickt

Langes Warten nach einem Cyberangriff am Berliner Flughafen. - © Carsten Koall/dpa
Langes Warten nach einem Cyberangriff am Berliner Flughafen. (© Carsten Koall/dpa)

Das Personal im Flughafen arbeitete beim Check-in mit Papierlisten und Stiften statt mit Computern. Die Aufgabe des Gepäcks verzögerte sich ebenfalls. Zum Teil wurden Koffer von Passagieren, die am Samstag flogen, erst am Sonntag hinterhergeschickt.

Am Montagvormittag werde der Betrieb sicher eine große Herausforderung sein, so der Sprecher. Schon an normalen Montagen seien die Flüge wegen der Geschäftsleute früh am Morgen und am mittleren Vormittag dicht gestaffelt. Dazu kämen nun die Marathonläufer und ihre Begleiter.

Zusätzliche Helfer kümmern sich um jeden Koffer einzeln

Nach einem Cyberangriff gab es am Berliner Flughafen längere Wartezeiten. - © Carsten Koall/dpa
Nach einem Cyberangriff gab es am Berliner Flughafen längere Wartezeiten. (© Carsten Koall/dpa)

Der Flughafen habe bereits Mitarbeiter aus anderen Bereichen abgezogen, die helfen sollen, die zahllosen Koffer einzeln zum richtigen Flugzeug bringen zu lassen. Die automatischen und computergesteuerten Gepäcksortieranlagen funktionieren nach der Cyberattacke nicht mehr.

Lange Warteschlangen bildeten sich bei der Abfertigung von Passagieren am Berliner Flughafen. - © Carsten Koall/dpa
Lange Warteschlangen bildeten sich bei der Abfertigung von Passagieren am Berliner Flughafen. (© Carsten Koall/dpa)

Am Sonntag war es zunächst demnach hingegen relativ ruhig. Am Abend wurde allerdings mit einem ersten Andrang von Besuchern und Sportlern des Marathons gerechnet.

Der Flughafen forderte die Passagiere erneut auf, sie sollten bitte den Online-Check-in im Internet oder den Self-Service-Check-in an Automaten im Flughafen nutzen. Auch das Gepäck könne oft selbst an Automaten aufgegeben werden.

Am Samstag wurden vor allem am Abend vier Landungen und acht Abflüge gestrichen, weil sich die Verspätungen von Flugzeugen, die mehrfach am Tag zwischen Berlin und ihrem Zielort hin und her fliegen, immer mehr summiert hatten.

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