Die simbabwischen Behörden suchen nun auch Palmer, der umgerechnet rund 45 000 Euro für die Löwenjagd bezahlt haben soll. «Wir wollen sicherstellen, dass er zur Rechenschaft gezogen wird», sagte Emmanuel Fundira von der Vereinigung der simbabwischen Safari-Veranstalter.
Die Tierschützer der Animal Rights Coalition (ARC) mit Sitz in der US-Stadt Minneapolis rief «aufgebrachte Bürger» zum Protest vor der Zahnarztpraxis des Jägers auf. Die Polizei sicherte die Gegend um die Praxis, vor deren Eingang mehrere Stofftier-Löwen gelegt wurden, ab. «Wir haben unsere Patrouillen um den Ort verstärkt», sagte Vize-Polizeichef Mike Hartley der «Star Tribune» zufolge. Palmer schloss die Praxis wegen wütender Anrufe und Bemerkungen von Patienten vorübergehend und verwies sie an andere Zahnärzte.
Die Löwenjagd ist mit entsprechenden Genehmigungen in mehreren Ländern des südlichen Afrikas in geringem Maße erlaubt. Befürwortern zufolge helfen die Einnahmen aus der Jagd, Schutzmaßnahmen vor Wilderei und den Artenschutz allgemein zu finanzieren.
Gegner sehen in der Trophäenjagd jedoch ein perfides Hobby, das Tierbestände dezimiert sowie Korruption und illegalen Handel fördert. Die Naturschutzorganisation Pro Wildlife etwa fordert über ein Ende der Trophäenjagd hinaus ein weltweites Handelsverbot für Löwen und andere Jagdtrophäen. Zudem sollte die EU die Einfuhr solcher Trophäen verbieten «um die fatalen Auswirkungen der Großwildjagd zu stoppen».
Rund 130 000 Menschen unterzeichneten nach Cecils Tod eine Petition an Simbabwes Präsidenten Robert Mugabe, Genehmigungen zur Jagd auf vom Aussterben bedrohte Tiere zu stoppen. «Der traurigste Teil von Cecils Tod ist, dass der rangnächste Löwe Jericho nun höchstwahrscheinlich alle von Cecils Jungen töten wird, damit er seine eigene Blutlinie in die des Weibchens einfügen kann», schrieb Rodrigues von der ZCTF. «Das ist bei Löwen das Standardverfahren.»