Wiesbaden/Kreis Lippe. Auf Deutschlands Straßen sind im ersten Halbjahr 2017 deutlich mehr Menschen gestorben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mehr als 1500 Menschen kamen in den ersten sechs Monaten ums Leben - eine Zunahme um 6,2 Prozent.
Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes starben 1536 Fußgänger, Radler, Auto- oder Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen. Die Zahl der Verletzten sei leicht um 0,2 Prozent auf etwa 183 900 gesunken, teilten die Statistiker am Dienstag in Wiesbaden mit.
Im Kreis Lippe sind bis zum heutigen Zeitpunkt bereits 12 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. "Im gesamten Jahr 2016 waren es neun", teilt uns Pressesprecher der Polizei Lippe Uwe Bauer auf LZ-Anfrage mit. Besonders in den vergangenen Monaten häuften sich die Unfälle. Erst vergangene Woche ist eine junge Frau in Barntrup tödlich verunglückt. Drei Menschen sind bei einem schweren Unfall auf der B1 in Horn-Bad Meinberg Anfang des Monats gestorben.
Die meisten Menschen starben auf Straßen in Bayern (263), gefolgt von Baden-Württemberg (223) und Nordrhein-Westfalen (222). Dagegen kamen im kleinen Stadtstaat Bremen nur sieben Verkehrsteilnehmer ums Leben.
Das größte Risiko für einen tödlichen Unfall hatten Menschen in Brandenburg. Den Statistikern zufolge kommen hier auf eine Million Einwohner 29 Verkehrstote. Auf den weiteren Rängen folgten Niedersachsen und Thüringen.
Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lagen die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen - was die Statistiker damit erklären, dass diese "aufgrund ihrer Siedlungsstruktur generell niedrigere Werte aufweisen". Ebenfalls eher niedrig sei das Risiko im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 12 Getöteten, außerdem in Sachsen sowie Schleswig-Holstein mit je 17 Unfalltoten pro eine Million Einwohner.
Insgesamt wurden den Statistikern zufolge zwischen Januar und Juni rund 1,28 Millionen Unfälle (plus 2,7 Prozent) registriert, bei denen es aber meist bei Blechschäden blieb. Bei 142 800 Zusammenstößen kamen Menschen zu Schaden.