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Gewalt bei Protesten

Amnesty kritisiert Tötung von Demonstranten in Nigeria

Im westafrikanischen Nigeria gehen Proteste auch nach mehreren Toten und Ausgangssperren weiter. Seit Donnerstag gehen vor allem junge Menschen auf die Straße, um gegen die Wirtschaftspolitik in Afrikas bevölkerungsreichstem Staat zu demonstrieren.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International soll die Polizei 13 friedliche Demonstranten getötet und dabei «bewusst tödliche Taktiken» und scharfe Schusswaffen angewandt haben. Der Generalinspektor der Polizei, Kayode Egbetokun, sprach von einem Massenaufstand und Plünderungen. Es habe unprovozierte Angriffe auf Sicherheitskräfte gegeben. Ein Polizist sei getötet worden.

Proteste sollen zehn Tage andauern

Die Lebenshaltungskosten in Nigeria sind enorm gestiegen. - © Sunday Alamba/AP/dpa
Die Lebenshaltungskosten in Nigeria sind enorm gestiegen. (© Sunday Alamba/AP/dpa)

In mehreren Bundesstaaten sind Ausgangssperren in Kraft. Erneute Proteste gab es aber in der Hauptstadt Abuja, der Metropole Lagos und Port Harcourt, der größten Stadt in der Öl-Region Nigerdelta. Die Organisatoren wollen zehn Tage lang unter dem Motto «#EndBadGovernance» - (deutsch: beendet schlechte Regierungsführung) demonstrieren.

Zu den Protesten hatten zivilgesellschaftliche Gruppen aufgerufen, um ihren Widerstand gegen die Wirtschaftsmaßnahmen von Präsident Bola Tinubu zum Ausdruck zu bringen. Dieser hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Mai 2023 unter anderem die Landeswährung abgewertet und die Subventionen für Treibstoff gestrichen.

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Das ölreiche Nigeria ist in weiten Teilen von Korruption, Armut und schwerer Gewalt von Banditen und Terroristen betroffen. Zugleich boomen Unternehmertum und Popkultur in den Metropolen des Küstenstaats mit seinen mehr als 220 Millionen Einwohnern, von denen mehr als die Hälfte jünger als 17 Jahre sind. Viele Nigerianerinnen und Nigerianer wollen das Land verlassen und anderswo ihr Leben aufbauen. Von jungen Menschen getragene Proteste hatten in den vergangenen Wochen auch in Kenia und Uganda für Unruhe gesorgt.


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