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Arzt wegen Vergewaltigung von Patientinnen verurteilt - Haft

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Der Angeklagte versteckte zu Prozessbeginn sein Gesicht. Er bestreitet die Vorwürfe. - © Matthias Balk/dpa
Der Angeklagte versteckte zu Prozessbeginn sein Gesicht. Er bestreitet die Vorwürfe. (© Matthias Balk/dpa)

Das Landgericht München I hat einen Arzt wegen der Vergewaltigung betäubter Patientinnen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Es verhängte sechseinhalb Jahre Haft gegen den Gastroenterologen wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs. «Wir sind ohne vernünftigen Zweifel zu dem Ergebnis gekommen, dass die Anklagepunkte tatsächlich erwiesen sind», sagte der Vorsitzende Richter.

Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft gefordert. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte sich in einer Münchner Gemeinschaftspraxis an den Frauen verging, während sie für Darmspiegelungen betäubt waren.

Laut Anklage soll er einen Finger in die Vagina der jeweiligen Patientin eingeführt haben, ohne dass es dafür einen medizinischen Grund gab und ohne dass die betroffenen Frauen es bemerkten oder sich dagegen wehren konnten.

Anwältin Julia Weinmann gab zu Prozessbeginn eine Erklärung für ihren Mandanten ab. - © Matthias Balk/dpa
Anwältin Julia Weinmann gab zu Prozessbeginn eine Erklärung für ihren Mandanten ab. (© Matthias Balk/dpa)

Die Verteidigung des 52-Jährigen hatte Freispruch gefordert. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe zu Prozessbeginn über seine Anwältin «vollumfänglich» bestritten und eine Verschwörung seines Praxiskollegen und der Mitarbeiterinnen gegen ihn ins Spiel gebracht.

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