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Unwetter trifft NRW am ersten Tag der Sommerferien

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Ein Mann geht mit einem Regenschirm vor aufziehenden dunklen Wolken spazieren. - © Martin Gerten/dpa
Ein Mann geht mit einem Regenschirm vor aufziehenden dunklen Wolken spazieren. (© Martin Gerten/dpa)

Mit teils heftigen Regenfällen und Gewittern hat ein Unwetter Nordrhein-Westfalen am Donnerstag erreicht. Für weite Teile des bevölkerungsreichsten Bundeslandes gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) Unwetterwarnungen heraus. Darunter waren zeitweise Warnungen der höchsten Stufe. Am frühen Abend wies die DWD-Übersicht zwischenzeitlich Unwetterwarnungen der zweithöchsten Stufe aus. Mehrfach zogen teils sehr heftige Regenfälle über das Bundesland. Zumindest bis zum frühen Donnerstagabend sind keine Großschäden oder Meldungen über Verletzen in Nordrhein-Westfalen bekanntgeworden.

Die Deutsche Bahn teilte bei ihren Verkehrsmeldungen zu dem Unwetter mit, dass die Strecke Siegen-Letmathe gesperrt werden musste. IC-Züge auf der Strecke Frankfurt-Siegen-Münster fielen demnach am Donnerstag aus. Mindestens drei Bäume sind nach ersten Erkenntnissen des Unternehmens auf dieser Strecke in die Oberleitungen gefallen. Möglicherweise könne die Reparatur der beschädigten Oberleitungen erst an diesem Freitag abgeschlossen werden, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.

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Im Kreis Soest berichtete die Feuerwehr nach Starkregen von rund 75 Einsätzen insbesondere in der Kreisstadt Soest. Dabei ging es den Angaben zufolge zumeist um Wasser in Kellern und überflutete Straßen. In einem Stadtteil von Soest sollte das Ufer das Soestbachs mit Sandsäcken erhöht werden, damit das Wasser bei weiterem Regen nicht so leicht über das Ufer treten könne, sagte ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle des Kreises. Unterstützt werde die Feuerwehr durch das Technische Hilfswerk. Im Kreis Paderborn rückten nach Angaben der dortigen Leitstelle Feuerwehrleute zu 13 Einsätzen in und um Niederntudorf südlich von Paderborn wegen Wasser in Kellern aus.

Die Gewitterfront und Schauer haben NRW ausgerechnet am ersten Tag der Sommerferien getroffen. Die Polizei Duisburg appellierte an Autofahrer, bei starkem Niederschlag und Gewitter langsamer zu fahren, mehr Abstand zu halten und das Licht einzuschalten.

Die Deutsche Bahn sagte man sei vorbereitet, auf mögliche Unwetterschäden so schnell wie möglich reagieren zu können, versicherte ein Sprecher der Bahn. «Reparaturtrupps und Einsatzfahrzeuge sind in Bereitschaft versetzt, um Unwetterschäden an Oberleitungen und Hindernisse im Gleisbett wie umgestürzte Bäume oder Teile von Dächern, Planen und Unrat zu beseitigen», erläuterte er.

Reisende sollten sich in jedem Fall im Vorfeld noch einmal online informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt. Wer für Donnerstag oder Freitag ein Bahn-Ticket gebucht habe, könne die Fahrt auf einen späteren Termin verschieben. «Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden», teilte die Bahn weiter mit.

Am Flughafen Düsseldorf war nach Auskunft einer Sprecherin am frühen Abend der Flugbetrieb kurzzeitig eingeschränkt und die Abfertigung der Flugzeuge unterbrochen. Das sei das übliche Vorgehen etwa bei Gewittern, erläuterte sie. Mehrere Flügen seien durch Airlines annulliert worden. Das betreffe aber nur einen sehr kleinen Teil der Starts und Landungen am Flughafen Düsseldorf am ersten NRW-Ferientag. Am Flughafen Köln/Bonn gab es bis zum Donnerstagabend keine Einschränkungen, wie eine Sprecherin des Airports sagte.

In Köln hatte die Feuerwehr ihre Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft gesetzt. Die Notrufzentrale sei personell verstärkt worden. Die Einsatzkräfte appellierten an die Bürger, Gartenmöbel und Spielzeug auf den Terrassen zu sichern und während des Unwetters den Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Um zu verhindern, dass Straßen überflutet werden, hatte etwa die Stadt Bonn die Mitarbeiter des Tiefbauamts losgeschickt, um Gitter am Wasserabläufen zu überprüfen.

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