Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund auf eine sportliche Zeitreise begeben. Mit gut 150 Botschafterinnen und Botschaftern sowie Spitzen internationaler Organisationen ging es am Dienstag über Themenschauen zum sogenannten Wunder von Bern (deutscher WM-Sieg 1954), zum Fußball in der DDR und zum Weltmeistertriumph von 2014 in Rio de Janeiro. Man zeige den prominenten Besuchern die Zeiten von Nachkriegsdeutschland und Wirtschaftswunder, deutscher Teilung und Wiedervereinigung, und rücke die erfolgreiche multikulturelle WM-Nationalmannschaft von 2014 ins Licht, berichtete das Museum.
«Das Ruhrgebiet wäre nicht die Region, die es ist, ohne den Fußball», sagte Steinmeier laut Mitteilung. «Das Fußballherz Deutschlands, so sagen wenigstens die Menschen hier, schlägt im Ruhrgebiet mit seinen vielen Traditionsvereinen und mit deren, in allem Auf und Ab, unverbrüchlich treuen Fans.»
Fußballgeschichte spiegele auch deutsche Nationalgeschichte, betonte Museumsdirektor Manuel Neukirchner, der durch die Ausstellung führte. Der Fußball habe eine starke gesellschaftliche Relevanz und emotionale Dimension. Auch die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) war in Dortmund mit von der Partie.
Die Gruppe hatte am Morgen in Mülheim/Ruhr das Siemens-Werk besucht und danach die Zeche Zollverein in Essen, wohin Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eingeladen hatte. Die Delegation machte sich zudem in Castrop-Rauxel ein Bild von der Renaturierung der Emscher, die Steinmeier als gigantisches Projekt - von einstiger Kloake zum heute abwasserfreien Lebensraum für Tiere und Pflanzen - lobend hervorhob. Am Abend sollte südlich von Münster im Wasserschloss Nordkirchen gespeist werden.