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Wüst für breite Basis bei Gesprächen über Milliardenpaket

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Auf dem Weg zur Regierungsbildung im Bund sollten mehr Menschen gehört und einbezogen werden, mahnt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). (Archivbild) - © Thomas Banneyer/dpa
Auf dem Weg zur Regierungsbildung im Bund sollten mehr Menschen gehört und einbezogen werden, mahnt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). (Archivbild) (© Thomas Banneyer/dpa)

Nach der angedrohten Ablehnung des geplanten nationalen Verteidigungs- und Infrastrukturpakets durch die Grünen kommt aus dem schwarz-grün regierten Nordrhein-Westfalen eine Mahnung zur Mäßigung. Es müsse sichergestellt sein, dass Länder und Kommunen einen angemessenen Teil der Investitionsmittel erhielten und schnell nutzen könnten, unterstrich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in Düsseldorf. «Es darf dabei kein Pingpong zwischen Bundes- und Landesbehörden oder bürokratische Vorschriftenkataloge der Bundesregierung geben.»

Entsprechende Hinweise und Argumente auch aus Ländern, in denen die Grünen mitregierten, seien sachlich und nachvollziehbar, argumentierte Wüst. Sie könnten eine gute Grundlage für einen weiteren Austausch sein. «Bei diesen Gesprächen sollten jetzt die Akteure aller staatlichen Ebenen gehört und einbezogen werden», empfahl der Chef der ersten schwarz-grünen Koalition in NRW.

Wüst: Geht um Zusammenhalt der Nation

Die Grünen machen Druck auf Union und SPD. - © Michael Kappeler/dpa
Die Grünen machen Druck auf Union und SPD. (© Michael Kappeler/dpa)

«Nordrhein-Westfalen wird über eine Zustimmung im Bundesrat wie üblich auf Grundlage der konkret eingebrachten Verfassungsänderung beraten», stellte der CDU-Politiker fest. «Klar ist: Unser Staat ist nur handlungsfähig, wenn alle Ebenen stark sind.» Deshalb müssten die kommenden Jahre für eine strukturelle Stärkung der Länder und Kommunen genutzt werden.

Grünen-Fraktionschefin Haßelmann und ihre Kolleginnen und Kollegen sind genervt von Merz\' Vorgehen. - © Michael Kappeler/dpa
Grünen-Fraktionschefin Haßelmann und ihre Kolleginnen und Kollegen sind genervt von Merz\' Vorgehen. (© Michael Kappeler/dpa)

«Union und SPD verhandeln über nicht weniger als die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie, den Zusammenhalt unserer Nation und die Überlebensfähigkeit unserer Wirtschaft», unterstrich Wüst. «Seit Jahrzehnten stand bei einer Regierungsbildung nicht mehr so viel auf dem Spiel.» Die ersten Ergebnisse der Sondierungen würden dieser Verantwortung gerecht.

CDU, CSU und SPD haben in ihren Sondierungen zur Regierungsbildung ein milliardenschweres Verteidigungs- und Infrastrukturpaket ausgehandelt, dem die Grünen in seiner aktuellen Form nicht zustimmen wollen. Sie sind aber zu Gesprächen über eine Verständigung bereit.

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