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GEW fordert Maßnahmen gegen Gewalt an Schulen

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Die Schulen benötigten Unterstützung in der Präventionsarbeit, sagt GEW-Landeschefin Ayla Çelik. - © Oliver Berg/dpa
Die Schulen benötigten Unterstützung in der Präventionsarbeit, sagt GEW-Landeschefin Ayla Çelik. (© Oliver Berg/dpa)

Verbale, psychische und körperliche Gewalt hat an den Schulen nach Einschätzung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) NRW spürbar zugenommen. «Wir bekommen Rückmeldungen, dass verbale, psychische und körperliche Gewalt durchaus an der Tagesordnung ist», sagte GEW-Landeschefin Ayla Çelik der Deutschen Presse-Agentur nach der Messerattacke auf eine Lehrerin eines Berufskollegs. «Wir bedauern den Vorfall in Essen sehr und wünschen der Kollegin gute Besserung», erklärte sie.

Es müssten dringend Maßnahmen ergriffen werden, die eine sichere Lehr- und Lernatmosphäre für Schüler, Lehrkräfte und weitere Beschäftigte in der Schule gewährleisteten. «Vorsicht ist besser als Nachsicht. Deshalb erwarte ich von der Politik, dass sie in Prävention investiert und Lehrkräfte bei der Ausübung ihrer Arbeit schützt.» Die Landesregierung müsse das Thema Gewalt in den Fokus rücken. Denn immer häufiger sei Gewalt Thema im schulischen Kontext. Davon seien sowohl Lehrkräfte als auch Schüler im Alltag betroffen.

Vielfältige Gründe für den Anstieg von Gewalt an Schulen

Die Gründe für den Anstieg von Gewalt an Schulen seien vielfältig und müssten ihren Ursprung nicht zwingend im schulischen Umfeld haben. Familiäre Konflikte, Belastungen der Familie durch eine angespannte wirtschaftliche Lage, soziale Medien und der Zugang zu gewaltverherrlichenden Inhalten könnten unter anderem auch Gründe für den Anstieg sein und sich negativ auf die Psyche von Heranwachsenden auswirken, listete die GEW-Landeschefin auf.

Wenn es um Gewalt gegen Lehrkräfte geht, fühlten sich viele Kolleginnen und Kollegen durch ihren Arbeitgeber nicht ausreichend geschützt. Fortbildungen zum Umgang mit Gewalt und Umgang mit gefährdeten Schülerinnen und Schülern, aber auch das Erlernen von Deeskalationsstrategien seien wichtige Bausteine. Um das «Erlernte» in den Schulalltag zu integrieren, müssten den Lehrkräften entsprechende zeitliche Ressourcen zur Verfügung stehen.

Die Schulen benötigten Unterstützung in der Präventionsarbeit. Schulpsychologie und Schulsozialarbeit müssten durch entsprechende Fachexpertise gestärkt werden. Taschenkontrollen und Metalldetektoren sind nach Ansicht der GEW-Landeschefin keine nachhaltig vorbeugenden Maßnahmen gegen Gewalt. Es müsse darum gehen, die Haltung zur Gewalt zu verändern, allein über Verbote erreiche man keine Verhaltensveränderung.

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