Das Zwischenlager Ahaus ist nach eigenen Angaben gut vorbereitet auf die bevorstehende Annahme der 152 Castor-Behälter mit Atommüll aus Jülich. «Die Abläufe haben wir bereits mit einem leeren Behälter erfolgreich geprobt», sagte der Sprecher des Zwischenlagers Ahaus, David Knollmann, der Deutschen Presse-Agentur.
Wann der erste Transport erfolgen wird, sei noch unklar. «Wir kennen noch keinen Termin», so Knollmann weiter. Betreiberin des Zwischenlagers Ahaus ist die bundeseigene BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung, die in Deutschland an insgesamt 17 Standorten Zwischenlager betreibt.
152 Behälter sollen nach Ahaus gebracht werden
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) mit Sitz in Berlin hatte die umstrittenen Transporte vom rheinischen Jülich ins Zwischenlager Ahaus im Münsterland Ende August genehmigt. Der in Spezialbehältern verpackte hochradioaktive Müll soll über Straßen in das rund 170 Kilometer entfernte Zwischenlager gebracht werden.
Die Umweltschutzorganisation BUND stellte gegen die Transportgenehmigung einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Berlin. Sie begründete dies mit einem «erheblichen Risiko für Mensch und Umwelt», das von den Transporten ausgehe.
Immer gleiches Vorgehen bei Einlagerung im Lager
Die BGZ übernimmt laut Knollmann die Verantwortung für die Behälter, wenn sie die Eingangsschleuse zum Zwischenlager erreicht haben. Der Vorgang der Einlagerung sei dann immer gleich: Sind die Castoren auf dem Gelände, werden zunächst die äußeren Strahlungswerte überprüft. Anschließend entfernen die BGZ-Mitarbeiter eine Transport-Schutzhülle, die sogenannte Sicherungseinhausung. Darin befindet sich ein Transportgestell, in dem der eigentliche Behälter liegt, gelagert auf zwei speziellen Stoßdämpfern.
Ein Kran richtet dann den Behälter auf, damit im oberen von zwei Deckeln ein Sensor installiert werden kann, der die Dichtheit des Behälters rund um die Uhr überwachen soll. Erst dann wird der Behälter an seinen Standort in einer großen Lagerhalle gebracht, wo er noch verkabelt und an das Behälterüberwachungssystem angeschlossen wird. Das ganze Prozedere dauert nach Angaben des Sprechers mehrere Stunden.
Im Brennelemente-Zwischenlager Ahaus liegen bereits 329 Behälter mit hochradioaktiven Atomabfällen. 305 davon, Typ «Castor THTR/AVR», enthalten die tennisballgroßen, kugelförmigen Brennelemente aus dem Thorium-Hochtemperaturreaktor (THTR) Hamm-Uentrop. Die Jülicher Brennelemente werden ebenfalls in Castoren dieses Typs gelagert. «Wir kennen die Behälter», sagte Knollmann.
Juristische Schritte
Die Entscheidung über den Eilantrag des BUND gegen die Transportgenehmigung am Verwaltungsgericht Berlin steht noch aus. Die Stadt Ahaus teilte am Freitag mit, dass sie gegen die genehmigten Transporte, wie am 25. August angekündigt, nicht juristisch vorgehen werde. Laut Mitteilung habe eine Prüfung jetzt ergeben, dass die Rechte der Stadt im westlichen Münsterland durch die genehmigten Transporte nicht verletzt würden.