Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, hat sein erstes Buch vorgestellt. Es heißt «Sicherheit. Was sich ändern muss.» Für das Buch habe er mit einem eisernen Vorsatz brechen müssen, bekennt der 73-Jährige in Düsseldorf – nämlich dem, nie ein Buch zu schreiben.
«Ich bin so alt und lange dabei, ich muss mich nicht noch wichtig machen», sei bislang seine Devise gewesen. Doch nun zieht er nach acht Jahren als Innenminister Zwischenbilanz, auch wenn er sein Buch ausdrücklich nicht als Bilanz oder gar als Vermächtnis verstanden wissen möchte. «Ich wollte einfach mal aufschreiben, was mir wichtig ist.»

Es sei ihm darum gegangen zu zeigen, dass es möglich ist, das Vertrauen der Bürger in den Staat zurückzugewinnen. Dafür müsse man Probleme offen ansprechen und sich um sie kümmern. Zeit, Geduld und Ausdauer brauche es allerdings schon. «Kleine Schritte statt große Sprüche.»
Beliebtester Minister
Nach seinem Amtsantritt 2017, Reul ist da schon 65 Jahre alt, wurde er schnell zum beliebtesten Minister im Landeskabinett. Ob im strömenden Regen bei der Messerkontrolle in der Düsseldorfer Altstadt, oder im Ruhrgebiet bei der Clan-Razzia: Er zeigt Einsatz.

Dass er dabei aus Überzeugung handelt und Probleme angehen will, nehmen die Leute ihm ab, wohl auch wegen Sätzen wie diesem: «Ich bin ein alter Knacker, ich könnte längst in Rente sein.» Auf 192 Seiten skizziert Reul die großen Themen seiner bisherigen Amtszeit, Verbesserungen und Verbesserungsbedarf. Das Buch erscheint am kommenden Dienstag.