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Strecke Köln–Hagen dicht: ICE-Fahrten dauern deutlich länger

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Am Wuppertaler Hauptbahnhof halten während der fünfmonatigen Bauphase überhaupt keine Fernzüge. (Archivbild) - © Marcel Kusch/dpa
Am Wuppertaler Hauptbahnhof halten während der fünfmonatigen Bauphase überhaupt keine Fernzüge. (Archivbild) (© Marcel Kusch/dpa)

Monatelang nur Ersatzbusse für Pendler, spürbar längere Fahrzeiten bei Fernzügen: Die Bahn beginnt im Februar mit der Sanierung der wichtigen Strecke von Köln über Wuppertal nach Hagen. Vom 6. Februar bis zum 10. Juli wird der 65 Kilometer lange Abschnitt für den Fernverkehr komplett gesperrt. Das hat Auswirkungen für ICE-Verbindungen bis nach Berlin und Hamburg.

Die Strecke ist laut Bahn eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Nordrhein-Westfalen. ICE, Regional- und Güterzüge sind dort in dichtem Takt unterwegs. Deshalb sei es wichtig, dass das Schienennetz leistungsfähiger werde. Dafür plant die Bahn mit Kosten von 800 Millionen Euro. Es ist das erste Mal, dass das neue Bahn-Konzept der umfassenden Generalsanierung wichtiger Strecken in Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird.

Ersatzbusse und Umleitungen

Auch der Bahnhof Haan-Gruiten soll modernisiert werden. Seit Jahren hat er die Qualitätsstufe «nicht tolerierbar». (Archivbild) - © Rolf Vennenbernd/dpa
Auch der Bahnhof Haan-Gruiten soll modernisiert werden. Seit Jahren hat er die Qualitätsstufe «nicht tolerierbar». (Archivbild) (© Rolf Vennenbernd/dpa)

Im Regionalverkehr können während der Bauarbeiten zeitweise einige Züge auf den S-Bahn-Gleisen fahren. Dennoch werden viele Fahrgäste auf Ersatzbusse ausweichen müssen. Die sollen laut Bahn zwar im dichten Takt fahren, brauchen aber drei- bis viermal so lang wie ein Zug.

Im Fernverkehr fahren während der fünfmonatigen Bauphase ICE-Züge von Köln in Richtung Berlin und Hamburg über das Ruhrgebiet - dadurch dauert die Fahrt etwa 20 bis 40 Minuten länger. In Wuppertal und Solingen halten überhaupt keine Fernzüge, in Hagen nur einige wenige. IC-Verbindungen entfallen auf dem Abschnitt ganz.

Ersatzbusse sollen teilweise im Zehn-Minuten-Takt fahren - trotzdem werden Reisende deutlich länger unterwegs sein als mit dem Zug. (Archivbild) - © Thomas Banneyer/dpa
Ersatzbusse sollen teilweise im Zehn-Minuten-Takt fahren - trotzdem werden Reisende deutlich länger unterwegs sein als mit dem Zug. (Archivbild) (© Thomas Banneyer/dpa)

Um zu schauen, wie man trotz der Bauarbeiten an sein Ziel kommt, empfiehlt die Bahn die Online-Auskunft. Dort seien alle Änderungen bereits eingepflegt.

Weitere große Bauprojekte geplant

Voraussichtlich bis zum Jahr 2035 will die Bahn bundesweit rund 40 wichtige Strecken modernisieren und für den digitalen Ausbau vorbereiten. Denn das marode und überlastete Netz gilt als Hauptgrund für die mangelnde Zuverlässigkeit der Bahn.

Etwa zehn Großprojekte dieser sogenannten Generalsanierung betreffen Strecken in Nordrhein-Westfalen. Ab Juli 2026 sind umfangreiche Arbeiten an der rechtsrheinischen Strecke zwischen Troisdorf und Unkel in Richtung Wiesbaden vorgesehen.

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