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Aachener Verkehrsverbund entscheidet über höhere Preise

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Weichenstellung in den Gremien des Verkehrsverbundes AVV. Wie stark werden die Preise zum Jahreswechsel angehoben? - © Marcus Brandt/dpa
Weichenstellung in den Gremien des Verkehrsverbundes AVV. Wie stark werden die Preise zum Jahreswechsel angehoben? (© Marcus Brandt/dpa)

Als letzter der vier Verkehrsverbünde in Nordrhein-Westfalen entscheidet der AVV heute (Mittwoch) über die anstehende Preiserhöhung zum Jahresanfang 2026. Dabei gehe es wie beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) um Preiserhöhungen um durchschnittlich 1,9 Prozent, sagte ein Sprecher des Aachener Verkehrsverbundes (AVV) vor der Gremienentscheidung der Deutschen Presse-Agentur. Das Fahren mit Bus und Bahnen wird in weiten Teilen von NRW zum Jahreswechsel teurer.

VRS und AVV wollen gemeinsam eine Tarifreform umsetzen. Die Tarifgrenze im öffentlichen Nahverkehr zwischen Köln und Aachen soll zum 1. Juni 2026 fallen, wie der VRS bereits mitteilte. Dabei gebe es noch unterschiedliche Preise in der Preisstufe 1 je nach größer der Kommune. Bei der zweiten Stufe zum 1. Juni 2028 falle die Kurzstrecke weg. Mit der Tarifreform würden die bisher zehn Preisstufen beim VRS und die sechs Preisstufen beim AVV auf zunächst fünf und im zweiten Schritt auf vier reduziert, erklärte der VRS.

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Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg will mit dem Aachener Verkehrsverbund einheitliche Tarife anbieten. (Symbolbild) - © Henning Kaiser/dpa
Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg will mit dem Aachener Verkehrsverbund einheitliche Tarife anbieten. (Symbolbild) (© Henning Kaiser/dpa)

Deutschlandticket wird teurer

Für Gelegenheitskunden der Nahverkehrsanbieter soll mit der Tarifreform das Fahren mit Bus und Bahnen einfacher werden. Bisher mussten sie wegen der Tarifgrenze zwischen den beiden Verkehrsverbünden eine Verlängerung bezahlen. Sie liegt zwischen Kerpen und Düren. Bei den Tarifen geht es um Fahrten im öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Bahnen, mit S-Bahnen und Regionalzügen. Einzelfahrscheine machen nur einen kleinen Teil aus. Das Deutschlandticket dominiert, das bundesweit zum 1. Januar 2026 von bisher 58 auf 63 Euro pro Monat teuer wird.

VRR

Der Verwaltungsrat des VRR hat bereits Ende September eine Preiserhöhung von durchschnittlich 4,9 Prozent zum 1. Januar 2026 beschlossen. Maßgeblich hierfür seien die seit Jahren wachsenden Kosten für Personal, Energie und die Transformation hin zu nachhaltigen Antrieben, hieß es. Der VRR hatte Anfang März 2025 die Preisstufen von sieben auf drei reduziert. Im Zuge der Tarifreform wurde im VRR-Gebiet die Kurzstrecke gestrichen.

Westfalentarif

Der Verkehrsverbund hat seinen Stichtag für Preiserhöhungen vom 1. August auf den 1. Januar umgestellt, so dass zum Jahreswechsel eine Steigerung möglich wäre. Die westfälischen Tarifgesellschaften und Verkehrsunternehmen hätten sich mehrheitlich darauf geeinigt, zum 1. Januar 2026 «nur dort Preiserhöhungen im geringen Umfang vorzunehmen, wo sie unverzichtbar sind», hieß es. Einige Verkehrsunternehmen würden von der eigentlich erforderlichen Tariferhöhung absehen.

Einige der Kunden müssen jedoch mit zwei Tariferhöhungen innerhalb von wenigen Monaten rechnen: Denn im Verkehrsverbund Westfalentarif stiegen die Preise zuletzt zum alten Stichtag 1. August 2025 um 5,29 Prozent an.

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