Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Jahreswechsel

NRW stockt Polizeiaufgebot für Silvesternacht auf

In der Silvesternacht werden in Nordrhein-Westfalen mit 7.600 Beamten mehr Polizisten im Einsatz sein als vor einem Jahr. Das Polizeiaufgebot werde um 200 Polizisten aufgestockt, teilte das NRW-Innenministerium mit.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) rief zu einem friedlichen Jahreswechsel auf: «Halten Sie sich an die Spielregeln, lassen Sie alles bleiben, was gefährlich ist und Leute verletzen kann.» Silvester sei «kein Freibrief für Gewalt und Zerstörungswut».

Wer randaliere oder Einsatzkräfte angreife, werde konsequent aus dem Verkehr gezogen. Die meisten Menschen gingen verantwortungsvoll mit Feuerwerk um, dort aber, wo Pyrotechnik zur Gefahr werde, greife die Polizei ein.

Mehr Polizei in der Silvesternacht im Einsatz. (Symbolfoto) - © Patrick Pleul/dpa
Mehr Polizei in der Silvesternacht im Einsatz. (Symbolfoto) (© Patrick Pleul/dpa)

Feiern, Feuerwerk und volle Straßen stellten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in der Silvesternacht regelmäßig vor große Herausforderungen, hieß es. Neben Bränden, Unfällen und medizinischen Notfällen komme es immer wieder auch zu Einsätzen im Zusammenhang mit Alkohol und Pyrotechnik.

Erhöhte Gefährdungslage

In den vergangenen Jahren habe es zudem Angriffe auf Einsatzkräfte gegeben. Ein Schwerpunkt liege daher auf der Eigensicherung der Einsatzkräfte sowie auf einer erhöhten Gefährdungslage durch politisch motivierte Kriminalität.

Die Polizei werde zudem an besonders stark frequentierten Feierorten präsent sein, teilweise auch mit mobilen Videobeobachtungsanlagen. Straftaten, insbesondere gegen die sexuelle Selbstbestimmung, würden zeitnah bearbeitet, der Schutz der Opfer stehe im Mittelpunkt, teilte das Ministerium weiter mit.

Böllerverbote

In der unmittelbaren Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen darf grundsätzlich nicht geböllert werden. Auch neben besonders brandempfindlichen Gebäuden sind Raketen und Knaller untersagt.

Mehrere Städte haben darüber hinaus Böllerverbotszonen eingerichtet. So ist das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerk in der historischen Aachener Innenstadt am 31. Dezember und an Neujahr untersagt. Hintergrund ist ein Brand in der Nikolauskirche im Jahr 2010.

Bielefeld sperrt den Boulevard am Hauptbahnhof und das Gelände um die Sparrenburg für Pyrotechnik. In Bochum wird am Silvesterabend ab 20.00 Uhr bis 4.00 Uhr am Neujahrsmorgen eine Sperrzone in Teilen der Innenstadt eingerichtet. In Bottrop gilt am Roten Platz wie im Vorjahr ein Böllerverbot. In Duisburg konzentriert sich die Verbotszone an Silvester und Neujahr auf den Bereich rund um den Zoo.

Die Düsseldorfer Altstadt wird in der Silvesternacht und am Neujahrsmorgen bis 6.00 Uhr wieder zur Verbotszone für Böller und Feuerwerk erklärt. Das Mitführen ist ebenfalls nicht erlaubt. Der Bereich umfasst auch das Rheinufer bis zur Rheinkniebrücke.

Die Polizei kündigte an, im Düsseldorfer Stadtteil Hassels zusätzlich mobile Kameratürme für die Videobeobachtung aufzustellen. Nach Straftaten in den Vorjahren werde es dort verstärkte Kontrollen geben. Allein in der Landeshauptstadt werden mehrere hundert Polizisten im Einsatz sein.

Knallverbot in Köln

Rund um den Kölner Dom darf kein Feuerwerk mitgeführt werden. Zudem wird es linksrheinisch innerhalb der Ringe eine Verbotszone geben, in der laute Knaller und Böller nicht gezündet werden dürfen. Das Verbot gilt für den kompletten Silvestertag und den 1. Januar. Raketen und anderes Feuerwerk, «bei denen es vor allem um die Sichtbarkeit geht», sind laut Stadt nicht betroffen.

In Münster wird es auf dem Domplatz und am Prinzipalmarkt eine Feuerwerksverbotszone geben. Die Stadt begründet das einerseits mit der empfindlichen Bausubstanz der historischen Fassaden, andererseits mit dem erwarteten großen Besucherandrang auf engem Raum.

Städte ohne Verbotszonen

Die Städte Bonn, Essen und Gütersloh verzichten auf Verbotszonen, rufen jedoch ebenfalls zum verantwortungsvollen Umgang mit Silvesterfeuerwerk auf.

Die Meteorologen sagen für die Silvesternacht Temperaturen um den Gefrierpunkt voraus. Während es in den höheren Lagen glatt werden könnte, dürfte es in den Tiefebenen mit Temperaturen knapp über null Grad nach aktueller Prognose nicht zu unfreiwilligen Rutschpartien kommen.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.