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In diesen OWL-Städten klickt sich Online-Werbung am besten

Das Unternehmen Localyzer hat die Marketing-Kampagnen über 9.000 Unternehmen untersucht und sie nach Klickraten und Standort analysiert - hier klickt sich Werbung am besten.

Mareike Köstermeyer

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Wer lokal im Netz wirbt, hat in OWL gute Chancen. - © picture alliance/dpa
Wer lokal im Netz wirbt, hat in OWL gute Chancen. (© picture alliance/dpa)

Bielefeld. Ob Kundenakquise, Mitarbeitergewinnung oder Umsatzsteigerung: Die Möglichkeiten, die digitales Marketing bietet, sind vielfältig. Als besonders Zielgruppen orientiert gilt dabei digitales Standort-Marketing, also Werbung, die online nur an Menschen in einer Stadt oder in einem gewissen Radius ausgespielt wird. Eine aktuelle Analyse des Unternehmens Localyzer zeigt, dass diese Werbe-Strategie auch in Ostwestfalen-Lippe sehr erfolgreich sein kann.

Digitales Standort-Marketing gilt als die Übertragung von Werbung per Flyer, Plakat oder Tageszeitung ins Netz. Durch sogenanntes Geo-Targeting bekommen Menschen die Werbung beim Scrollen in den sozialen Medien standortgebunden angezeigt. Die Idee dahinter: Da präsent sein, wo die Menschen sich aufhalten.

Das Start-up Localyzer aus Winnenden in Baden-Württemberg ist seit rund sechs Jahren auf digitales Standort-Marketing spezialisiert und erstellt Online-Werbekampagnen für Unternehmen in den verschiedensten Branchen. Der Erfolg einer Online-Kampagne wird an der Klickrate gemessen, die das prozentuale Verhältnis zwischen Anzahl der Klicks und Anzahl der Aufrufe einer Anzeige angibt.

Gütersloh auf Platz eins

Eine Auswertung der Online-Werbekampagnen von über 9.000 Unternehmen deutschlandweit, die mit Localyzer zusammenarbeiten, hat ergeben, dass digitales Standort-Marketing in den sozialen Medien besonders in den Städten Gütersloh und Paderborn vielversprechend ist, weil die Klickraten dort mit 2,87 Prozent in Gütersloh und 2,85 Prozent in Paderborn am höchsten sind. Auf Platz drei folgt die Stadt Leverkusen mit einer Klickrate von 2,73 Prozent. Auch bei den 20 größten Städten Deutschlands, die in einem separaten Ranking geführt werden, landet mit Bielefeld eine Stadt aus OWL auf dem ersten Platz. Dort beträgt die Klickrate solide 2,37 Prozent.

"Insgesamt schneiden kleinere Städte bei der Untersuchung am besten ab", sagt Matthias Lange, Geschäftsführer und Gründer von Localyzer. Das liege vor allem daran, dass Nutzer aus kleineren Städten eher darüber stolpern, wenn der Name ihres Wohnorts online in einer Anzeige auftaucht als Menschen aus Berlin, Hamburg oder München. "Gerade Unternehmen aus kleinen Städten sind darum prädestiniert für digitales Standort-Marketing", sagt Lange.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Warum die Klickraten ausgerechnet in Gütersloh und Paderborn höher sind als beispielsweise in Herford oder Minden, sei laut Lange jedoch nicht so einfach zu erklären. "Die Klickrate ist in der Regel ein Indikator von Relevanz, das heißt, in den besagten Städten scheinen Unternehmen mit relevanten Angeboten geworben zu haben", sagt der Fachmann. Nicht selten sei es aber auch eine Sache von zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Laut Lange birgt digitales Standort-Marketing besonders großes Potenzial für lokale Modehändler oder Autohäuser aber auch im Versicherungsbereich. Erste Voraussetzung sei nur eine vorhandene Internetseite. "Grundsätzlich gilt, je länger ein Unternehmen online wirbt, desto erfolgreicher wird eine Kampagne", stellt Lange klar. Entscheidend sei dennoch, eine ansprechende Anzeige zu gestalten, die die Kundschaft spezifisch anspricht und authentisch ist. "Erfolgreiche Werbekampagnen aus Tageszeitungen oder durch Sponsoring strahlen zusätzlich auf das Online-Marketing ab und helfen, Kontakte zu generieren."

Lange zufolge könnte digitales Standort-Marketing auch im Kampf gegen das Ladensterben in den Innenstädten dienen, die durch den stetig wachsenden Online-Handel weiter unter Druck geraten. "Umso wichtiger ist es für lokale Händler, Online-Werbung effizient zu nutzen, denn lokal ist das neue Bio", sagt Lange.

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