Unternehmen Diebold Nixdorf zeigt in Paderborn neuen Geldautomat

Paderborn. Es ist 2.54 Uhr am 15. November 2024. Eine Explosion erschüttert die Nacht. Mehrere Täter sprengen einen Geldautomaten an der Königstraße in Gütersloh. Anschließend fliehen sie in einem dunklen VW Golf. Die Explosion beschädigt nicht nur den Geldautomaten der Bankfiliale, sondern auch das Wohn- und Geschäftshaus. &bdquo;Klassische Bankfilialen haben viele Risiken“, sagt Stefan Leßmann. &bdquo;Wenn ein Geldautomat gesprengt wird, besteht die Gefahr schwerer Verletzungen, und die Sachschäden sind groß.“ Er ist bei dem Automaten-Marktführer Diebold Nixdorf für die Sicherheit verantwortlich. Am Standort in Paderborn präsentieren er und seine Kollegen darum eine Lösung, mit der sie Automatensprengern das Geschäft erschweren wollen.

Diese Lösung hat 16 Zentimeter dicke Wände und einen 20 Zentimeter dicken Boden aus Spezialbeton, passt auf einen normal großen Parkplatz und heißt &bdquo;DN Cube 1“. Der Geldautomat verfügt über einen Sicherheitsrollladen und Lichtschranken. Hinter der Haupteingangstür befindet sich eine Gittertür.

Vier solche Modelle bietet das Unternehmen jetzt an. Sie haben verschiedene Größen und Merkmale. Der &bdquo;DN Cube 1“ hat zum Beispiel ein kleines Vordach. Zwei weitere Modelle sind für Kunden sogar begehbar. Oliver Ludwig, der die Cash Cubes mitentwickelt hat, erklärt: &bdquo;Durch die hybride Modulbauweise können die Cubes flexibel an die Filiale angepasst werden.“ Je nach Kundenwunsch kann der Geldautomat in einem Nebengebäude oder an die Filiale angedockt gebaut werden. Wenn dann das ganze Gebäude einheitlich verkleidet wird, würde man nicht mal sehen, dass ein solcher Cube den Automaten absichere.

Diebold Nixdorf: Täter bräuchte 15 Minuten für Sprengung Die einzelnen Bestandteile seien alle aus der Region – Sand und Kies zum Beispiel aus der Weser, das Kalksteinmehl aus Brilon und der normale Zement aus Erwitte. &bdquo;Wenn man irgendwann einen Standort nicht mehr braucht, kann man die Module auch wieder auseinanderbauen und woanders neu aufbauen“, ergänzt Monika Busch, die bei Diebold Nixdorf für das Thema Nachhaltigkeit zuständig ist. &bdquo;So werden Flächen nicht dauerhaft versiegelt.“

Vor kurzem erst auf den Markt gekommen, sind inzwischen bereits zwei Cubes installiert worden, weiß Oliver Ludwig aus dem Vertrieb. &bdquo;Der Täter würde hier etwa 15 Minuten für die Sprengung brauchen“, sagt er. Er habe aber eigentlich keine fünf Minuten Zeit. Selbst wenn man es schaffen würde, an das Geld zu kommen, wäre das durch Farbe unbrauchbar gemacht.

Auch hier arbeitet das Unternehmen derzeit an einer neuen Technologie, die im Laufe des Jahres auf den Markt kommen soll. Die Farbe sollte möglichst platzsparend in den Farbkassetten untergebracht werden. Zusätzlich zur Hardware wird das Datenmanagement angeboten. &bdquo;In Deutschland gibt es kein Gesetz für Einfärbelösungen“, sagt Leßmann. Viele Versicherungen würden sie aber fordern. &bdquo;In NRW ist die Tinte fast flächendeckend ausgerollt.“

Zahl der Sprengung von Geldautomaten geht zurück In Deutschland zeige sich darum gerade ein positiver Trend. Die Sprengungen gingen zurück, würden sich nun aber nach Österreich verlagern. Laut Landeskriminalamt gab es in Nordrhein-Westfalen bis Mitte Dezember 2024 40 Sprengungen. 2023 waren es im gleichen Zeitraum noch 149 Attacken.

Nach Angaben des Bundeskriminalamts hatte die Zahl der Automaten-Sprengungen mit 496 im Jahr 2022 einen Höchststand seit Beginn der Erhebungen 2005 erreicht. 2023 verzeichneten die Behörden einen Rückgang: Es gab demnach 461 Fälle. Eine Gesamtzahl für 2024 liegt noch nicht vor.

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