OWL-Küchen erobern internationalen Markt – das sind die Trends

Es liegen herausfordernde Zeiten hinter der Möbelbranche. Neben den Herstellern, die im zweiten schwachen Jahr in Folge einen Umsatzrückgang von minus 7,4 Prozent in 2024 verzeichnen (minus 5,6 Prozent Umsatz in 2023), berichten auch die Möbelhersteller von Umsatzrückgängen und einer Vielzahl von Insolvenzen. Der Handelsverband Möbel und Küchen rechnet mit einem Umsatzrückgang um 6 bis 8 Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Dennoch ist sich die Branche sicher, die Talsohle der Möbelkrise durchschritten zu haben.

&bdquo;Vor allem das schwache Konsumklima und der rückläufige Wohnungsneubau hat unserer Branche zu schaffen gemacht“, sagt Leo Lübke, Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Insbesondere der rückläufige Wohnungsbau verursache massive wirtschaftliche Probleme in der gesamten Wertschöpfungskette. &bdquo;Und jede Wohnung, die nicht gebaut wird, kann nicht eingerichtet werden“, folgert Lübke. Ebenso entfalle der durch Folgeumzüge üblicherweise entstehende Einrichtungsbedarf.

Insgesamt erzielte die deutsche Möbelindustrie im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 16, Milliarden Euro – rund 11 Milliarden davon im Inland, 5,4 Milliarden Euro Umsatz entfielen auf das Ausland. &bdquo;Dabei verzeichnete allerdings insbesondere die deutsche Küchenmöbelindustrie eine erfreuliche Entwicklung“, sagt der VDM-Geschäftsführer Jan Kurth.

Auslandsgeschäft wächst schneller als Inlandsgeschäft Obwohl die Branche auch im Exportgeschäft insgesamt einen leichten Rückgang verzeichnete, wuchs der Anteil exportierter Küchenmöbel auf 13 Prozent an. &bdquo;Besonders in den USA sind europäische Küchen gefragter denn je und auch die hiesigen Hersteller haben das große Potenzial des Marktes für sich erkannt“, sagt Kurth, der überzeugt ist, dass auch die vom neuen alten US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Einfuhrzölle das Potenzial des Marktes für ostwestfälische Küchenhersteller nicht dämpfen können.

Auch bei der in wenigen Tagen stattfindenden KBIS-Messe, einer großen Möbelmesse in Las Vegas werden zahlreiche deutsche Küchenmöbelhersteller aus der Region an einem gemeinsamen deutschen Messestand vertreten sein. &bdquo;Und das Interesse an den European Kitchen ist unheimlich groß“, versichert Kurth.

Entwicklung im deutschen Markt Doch auch auf das laufende Geschäftsjahr im deutschen Markt schaut die Branche etwas optimistischer. Zwar sei noch kein richtiger Aufwärtstrend in Sicht, weil auch das Konsumklima weiterhin zu wünschen übrig lasse, aber immerhin von einer Seitwärtsbewegung könne die Rede sein. &bdquo;Nach der Wahl wird es noch dauern, bis sich eine Regierung gebildet hat und so lange wird auch der Aufschwung in der Branche auf sich warten lassen“, sagt Lübke voraus. &bdquo;Aber wir rechnen fest mit einem Möbelherbst 2025 ab dem dritten Quartal.“

Schon jetzt gehen einige Möbelhändler neue Wege, um sich breiter aufzustellen und um in mehreren Geschäftsfeldern präsent zu sein. &bdquo;In einer Umfrage von uns gab rund die Hälfte der befragten Unternehmen an, ihr Sortiment auf weitere Produkte auszuweiten, und ein Drittel will stärker in der Online-Vermarktung engagieren“, sagt Kurth. Dringend benötigte Entlastung erhoffen sich die mittelständischen Unternehmen aus der Region derweil durch einen dringend benötigten Bürokratieabbau.

Das sind 2025 die aktuellen Trends in der Möbelbranche Auch in der Möbelbranche gewinnen die Themen Nachhaltigkeit und Second-Use zunehmend an Bedeutung. Immer öfter würden gebrauchte Möbel nicht nur über einschlägige Kleinanzeigenportale gehandelt, sondern auch von Möbelherstellern und -händlern zurückgenommen, wieder aufgearbeitet und weiterverkauft. &bdquo;Das Thema der Kreislaufwirtschaft beschäftigt auch unsere Kunden, obwohl unsere Branche im Vergleich zu den Textilern sehr spät den Trend aufgegriffen hat“, räumt Kurth ein.

Dennoch gehören auch in diesem Jahr helle und leichte Farben und Formen weiterhin zu den Trends der Möbelwelt. &bdquo;Weiß, beige und greige sind immer noch sehr gefragt, genauso wie farbige Akzente sowie runde und weiche Formen. Das Sofa ist nicht mehr rechteckig und Einrichtungen werden insgesamt individueller und persönlicher“, sagt Lübke voraus.

Präsentiert werden diese neuen Trends in diesem Jahr auf der neuen idd cologne-Messe, die vom 26. bis 29. Oktober in Köln Premiere feiert. Dies sei für die Branche eine wichtige Chance, um die Talsohle endgültig zu verlassen und das angestrebte Wachstum für das Jahr 2025 zu schaffen, sagt Kuth.

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