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Ausstellung "Titelblätter" in der Lippischen Landesbibliothek eröffnet

Martin Hostert

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Sternstunde für die junge Bundesrepublik: 1954 feiert Deutschland den Fußball-Weltmeistertitel. Die LZ berichtet auf der Titelseite, die (von links) LZ-Redakteur Michael Dahl, Anke Peithmann, Bibliotheksleiter Dr. Joachim Eberhardt und Rainer Giesdorf betrachten. - © Bernhard Preuss
Sternstunde für die junge Bundesrepublik: 1954 feiert Deutschland den Fußball-Weltmeistertitel. Die LZ berichtet auf der Titelseite, die (von links) LZ-Redakteur Michael Dahl, Anke Peithmann, Bibliotheksleiter Dr. Joachim Eberhardt und Rainer Giesdorf betrachten. (© Bernhard Preuss)

Detmold. Nur die jüngsten der 46.177 Ausgaben aus 250 Jahren werden von der LZ selbst verwahrt – nämlich die seit 1949. Die anderen hütet die Landesbibliothek. Der „größte und älteste Ort des gedruckten Wortes in Lippe", wie Landesverbandsvorsteherin Anke Peithmann Donnerstagabend stolz betonte, ist daher der logische Ort für eine besondere Schau.

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Rundumblick in der Ausstellung "Titelblätter"

In der ehrwürdigen Bibliothek sind nämlich ausgesuchte Titelblätter zu sehen – Titelblätter, die beweisen, dass eine alte LZ-Ausgabe nicht nur – landläufig gesagt – dafür gut ist, um Fisch drin einzuwickeln, weil es ja täglich eine neue gibt. Sie zeigen vielmehr, dass die LZ stets auch Nachrichten von weltgeschichtlicher Relevanz gedruckt hat und auch weiterhin drucken und auf auf anderen Wegen publizieren wird.

„Deutschland im Kriegszustand" hieß es etwa am 31. Juli 1914, oder „Vorspiel zum Frieden" am 19. November 1949. Dass Deutschland durch einen Finalsieg gegen Ungarn Fußball-Weltmeister geworden ist, durften die Lipper am 5. Juli 54 nachlesen. 15 Jahre später erfuhren sie vom ersten Mann auf dem Mond, und sportlich wurde es wieder am 27. März 1997, vor fast genau 20 Jahren: Der TBV Lemgo feierte die Deutsche Meisterschaft.

LZ-Verleger Rainer Giesdorf würdigte die traditionell gute Zusammenarbeit mit dem Landesverband Lippe und insbesondere mit der Landesbibliothek, er verwies etwa auf den Kooperationsvertrag zur gemeinsamen Nutzung digitalisierter Zeitungsbände. „Wir können uns vorstellen, der Bibliothek sämtliche Akten, Fotos und Dokumente unserer Geschichte zur Verfügung zu stellen", sagte er.

Information

Geöffnet

Die Ausstellung in der Hornschen Straße 41 läuft bis zum 26. Mai. Öffnungszeiten sind montags von 13 bis 18 Uhr, dienstags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs von 10 bis 14 Uhr sowie donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr.

Ein Ball, den Dr. Joachim Eberhardt, der Direktor der Bibliothek, gern aufnahm. „Ich bin glücklich und geehrt", sagte er, er nehme das Angebot mit Stolz an. Joachim Eberhardt skizzierte dann 250 Jahre „Lippischen Intelligenzblätter" LZ seit 1767, zeigte den technischen Wandel auf, den moderne Druckmaschinen und der Ausbau des Telegrafenleitungs-Netzes mitgebracht haben.

Das Blatt wurde mit den Jahren größer, dicker und im August 1992 sogar bunt. Auf dem ersten Farbtitel: Das NRW-Fest in Detmold und eine Werbung für das längst vergessenen D-Netz fürs mobile Telefonieren.

Dabei war der Wandel vom Anzeigenblatt zur Zeitung, wie wir sie heute kennen, längst gelungen – obgleich Geschehnisse nicht wie heute gleich am nächsten Tag gedruckt nachzulesen waren: Redaktionsschluss für Samstag war der Donnerstag der Vorwoche. Und lokale Meldungen von Relevanz gab es erst mehr als 100 Jahre nach der Erstausgabe der „Lippischen Intelligenzblätter". Am 16. März 1878 war zu lesen, von Steinheim kommend würden Schienen für die Dampfross Richtung Lügde verlegt.

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