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Nazi-Lügnerin Ursula Haverbeck: Verhandlung am Landgericht wird verschoben

Nele Wehmöller

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Unverbesserlich: Ursula Haverbeck sitzt im September auf der Anklagebankim Amtsgericht Detmold. Mit dabei hat sie Schriften, die belegen sollen, dass Auschwitz kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen sei. - © Archivfoto: Bernhard Preuss
Unverbesserlich: Ursula Haverbeck sitzt im September auf der Anklagebankim Amtsgericht Detmold. Mit dabei hat sie Schriften, die belegen sollen, dass Auschwitz kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen sei. (© Archivfoto: Bernhard Preuss)

Detmold. Die Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho sollte eigentlich am 8. Juni erneut vor Gericht stehen. Am Mittwoch, 7. Juni, legte sie ein Attest ihres behandelnden
Arztes vor, mit dem ihr Verhandlungsunfähigkeit bescheinigt wird. Das teilte das Landgericht Detmold mit.

Der Verhandlungstermin am 8 Juni
wird daraufhin aufgehoben und gleichzeitig die amtsärztliche
Untersuchung der Angeklagten angeordnet. Erst wenn das Ergebnis der
Begutachtung vorliegt – voraussichtlich in einigen Wochen oder Monaten
–, kann über den Fortgang des Verfahrens entschieden werden.

Die 88-Jährige muss sich vor dem Landgericht Detmold verantworten, weil sie gegen zwei Urteile des Amtsgerichts Detmold Berufung eingelegt hat. Nach Angaben eines Sprechers möchte die Staatsanwaltschaft die Berufungsverhandlung nutzen, um beide Fälle zu behandeln.

Zum einen wurde Haverbeck vor dem Amtsgericht Detmold zu acht Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie dem Detmolder Bürgermeister Rainer Heller einen Brief geschrieben hat, in dem die 88-Jährige die systematische Ermordung von Juden im Vernichtungslager Auschwitz leugnet. Zu weiteren zehn Monaten Haft wurde Haverbeck verurteilt, weil sie während eines Prozesses Schriften verteilt hat, in dem sie den Holocaust leugnet.

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