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Extertal schließt seine beiden Hallenbäder

Hoppenberg: Becken in Silixen "eine tickende Zeitbombe"

Von Sylvia Frevert

Extertal. Die beiden Extertaler Hallenbäder werden geschlossen. Das hat der Rat der Gemeinde in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.
Die Schwimmhalle in der Grundschule Silixen wird nach der Ende Februar abgeschlossenen Saison nicht wieder eröffnet, das Schwimmbad im Schulzentrum Bösingfeld schließt 2014.

Viele der anwesenden Zuhörer - vor allem aus Silixen - hatten ihre Bedenken geäußert, und Kritik an der Vorgehensweise kam auch von der FDP- und der UWE-Fraktion. Manfred Stoller (UWE) hatte mit seiner Fraktion noch einen Antrag zur Aussetzung der Entscheidung über die Schließungen eingereicht - die Öffentlichkeit, vor allem Schulleitung, Elternvertreter und Vereine seien in die Entscheidungsfindung nicht genügend eingebunden worden. Der UWE-Antrag, die Diskussion in die öffentlichen Fachausschüsse zurückzuführen, scheiterte jedoch. Gleichwohl hatten in mehrfachen Sitzungsunterbrechungen Gäste, darunter auch Silixens Schulleiterin Christina Wojahn und Uwe Terwonne, Sprecher der Marketinginitiative "Pro Silixen", Gelegenheit, ihre Stellungnahmen abzugeben.

Desweiteren wurde ein Brief des Fördervereins der Grundschule Silixen verlesen. Die in allen Eingebungen gestellten Fragen "Wo sollen wir hin?", "Was kostet das?", "Müssen die Fördergelder aus der Gebäudesanierung zurückgezahlt werden?" gipfelten in der Grundsatzfrage von Uwe Terwonne: "Wollen wir etwas für oder gegen den demografischen Wandel tun?"

Zu Kosten und mehr äußerten sich Marco Wallenstein, Fachbereichsleiter der Gemeinde Extertal, und Bürgermeister Hans Hoppenberg. Wallenstein erläuterte, dass beide Bäder in der vergangenen Betriebssaison mit rund 190.000 Euro Kosten zu Buche schlugen. "Hinzu kommen notwendige Investitionen", ergänzte Hoppenberg und führte die mögliche Neuanschaffung eines Hydraulikaggregates in Bösingfeld (40.000 Euro) sowie Abläufe, Armaturen, Schieber und Wassertechnik an. Das Bad in der Silixer Grundschule sei für ihn "eine tickende Zeitbombe" mit Quetschgefahren im Wandbereich, brüchigen Elementen am seit längerem fixierten Hubboden und Rinnenabplatzungen, außerdem Undichtigkeit. "Es droht der komplette Abgang des Beckenwassers", so Hoppenberg.

Außerdem, so habe die Probe-Öffnung der Bäder für die Öffentlichkeit im vergangenen Winter gezeigt, nehme die Bevölkerung beide Bäder nicht an. In Silixen und Bösingfeld gab es nach Angaben der Gemeinde lediglich etwa 1400 Euro an Besucher-Eintrittsgeldern. Fördergelder, die in die Sanierung des gesamten Silixer Schulgebäudes vor rund 1,5 Jahren flossen, müssten nicht zurückgezahlt werden.

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