Detmold erhöht Müll- und Abwassergebühren ab Januar

Detmold. Zum Januar steigen die Gebühren für die Müllentsorgung sowie die Entwässerung. Das hat der neue Rat während seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen. Als Begründung für die Erhöhung führt die Stadtverwaltung gestiegene Personal- und Sachkosten, sinkende Erlöse beim Rohstoff-Verkauf sowie Defizite in den Gebührenhaushalten an.

Die Schmutzwassergebühr soll von 3,84 Euro je Kubikmeter auf 4,15 Euro je Kubikmeter steigen. Die Niederschlagswassergebühr erhöht sich von 1,15 Euro je Quadratmeter auf 1,28 Euro je Quadratmeter.

Als Gründe nennt die Verwaltung insbesondere die Tarifrunde 2025 im öffentlichen Dienst mit einem Plus der Personalkosten um rund 3,5 Prozent sowie deutliche Preissteigerungen bei der Kanalunterhaltung und den Abwasserreinigungsanlagen. Das treibe die rechnerischen Kosten, mit denen die Stadt den Wertverlust ihrer Anlagen über die Jahre verteilt, die sogenannten kalkulatorischen Abschreibungen, nach oben.

Defizite müssen nach vier Jahren ausgeglichen werden Außerdem hätten sich in den vergangenen Jahren Verlustvorträge in den Abwasserhaushalten aufgebaut, die nach Kommunalabgabengesetz innerhalb weniger Jahre ausgeglichen werden müssen. Verlustvorträge entstehen, wenn die Einnahmen aus Gebühren in einem Jahr nicht ausreichen, um alle Kosten zu decken. Das entstehende Defizit muss in der Regel in den folgenden vier Jahren über höhere Gebühren wieder hereingeholt werden. Sowohl beim Niederschlagswasser als auch beim Schmutzwasser haben sich in den Jahren 2022 bis 2024 solche Verlustvorträge angesammelt, die nun bis spätestens 2027 beziehungsweise 2028 abgebaut werden müssen.

Auch der Gebührenhaushalt Abfall weist seit Jahren wiederholt Defizite auf. Ein Sonderposten zum Ausgleich ist bereits aufgebraucht. Deshalb steigen auch bei der Müllentsorgung die Gebühren. So erhöht sich die Jahresgebühr für einen Restmüllbehälter von 60 bis 240 Litern bei vierwöchentlicher Leerung von 50 auf 56 Euro, die Biotonne (60 bis 240 Liter, 14-tägliche Leerung) klettert von 6 auf 8 Euro, der 1100-Liter-Restmüllgroßbehälter von 176 auf 195 Euro.

Auch die gewichtsbezogenen Entsorgungsgebühren steigen: Für Rest- und Biomüll um 4 Cent je Kilogramm (26 Cent), beim 1100-Liter-Großbehälter um 5 Cent (33 Cent).

Steigende Kosten, sinkende Altpapiererlöse Eine Modellrechnung der Verwaltung zeigt, dass ein Vier-Personen-Haushalt mit Standardausstattung klar mehr zahlen muss. Für einen Haushalt mit einem Restmüllgefäß und einer Biotonne sowie angenommenen 50 Kilogramm Restmüll und 75 Kilogramm Biomüll pro Person im Jahr steigt die Jahresrechnung von 166 auf 194 Euro – also um 28 Euro.

Die Stadt verweist auf seit Jahren steigende Kosten, die eine Gebührenerhöhung nun unvermeidlich machten. Insgesamt kalkuliert die Abfallwirtschaft mit einer Gesamtjahresmenge von rund 12 Millionen Kilogramm Rest- und Biomüll. Die Personalkosten seien seit Einführung des Wiegesystems 1998 und der letzten größeren Anpassung unter anderem aufgrund von Tariferhöhungen um 25,6 Prozent gestiegen, zugleich seien die Erlöse aus der Altpapiervermarktung seit 2020 deutlich zurückgegangen und die Entgelte des Abfallwirtschaftsverbandes sowie die Kosten für den Restmüllumschlag – diese zuletzt zum Januar 2025 um 8,5 Prozent – gestiegen.

Neben jährlichen Defiziten im Gebührenhaushalt seit 2018 - zuletzt 492.766,62 Euro - gebe es nun zusätzlich Mehrkosten für ein neues kompaktes Müllfahrzeug, mit dem die Stadt die Behälter wieder näher an der Grundstücksgrenze leeren und damit den Service für die Bürger verbessern will.

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