Lemgo. Der Kreis nimmt ein Feld im Naturschutzgebiet Begatal genauer unter die Lupe. Nachdem der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Alarm geschlagen und verdächtig gefärbten Schlamm gemeldet hatte, hat die Untere Landschaftsbehörde nach Angaben von Leiter Thomas Cleve kurzfristig eine Untersuchung des Ackers angesetzt.
Wahrscheinlich noch am Dienstag, 19. April, rücken die Experten aus, um eine Bodenprobe zu nehmen. Bis zum Abschluss der Laboranalyse sei es dem Landwirt, der das Feld im Naturschutzgebiet gepachtet hat, dann nicht gestattet, den Acker weiter zu bestellen oder zu bearbeiten. Thomas Cleve rechnet damit, dass bereits gegen Ende dieser Woche das Ergebnis vorliegen wird.
Nach Angaben des BUND ist die Masse bereits vor einigen Monaten auf dem Acker an der Vogelhorster Straße abgekippt worden. Aber erst durch die nun ansteigenden Temperaturen sei offensichtlich ein Prozess in Gang gekommen, der dem Ganzen die verdächtig anmutende rote Farbe verliehen habe, kann Behördenleiter Thomas Cleve die helle Aufregung verstehen, in die der Schlamm den BUND versetzt hat. „Wir sind dankbar für jeden Hinweis, wir können ja nicht überall kontrollieren."
Nicht nur an der Farbe stört sich der BUND allerdings. „Es kommt zu einer unerträglichen Geruchsbelästigung für die Anwohner", ist in einer Mail der Umweltschutzorganisation an das Umweltamt zu lesen. Gleichwohl: Stimmen die Aussagen des Bauern, der den Schlamm selbst abgekippt hat, ging alles nach Recht und Gesetz zu – auch nach den Richtlinien, die für eine landwirtschaftliche Fläche in einem Naturschutzgebiet gelten. „Nach Aussagen des Landwirtes handelt es sich nämlich um Erde aus der Rübenwaschanlage", sagt Cleve.
Beispielsweise in der Lagenser Zuckerrübenfabrik von Pfeifer & Langen werden die Rüben vor der Verarbeitung gewaschen, um sie von Erdklumpen zu befreien. Hierbei brechen allerdings auch Stängel und Spitzen ab, die dann zusammen mit der Erde zurück auf die Felder gebracht werden. Die rötliche Farbe des abgeladenen Schlamms rührt nach Angaben des Landwirts vom hohen Eisenanteil der Feldfrüchte her.
Weil das Material offensichtlich während der Frostperiode auf das Feld gekippt worden sei, habe es zunächst nicht für Aufsehen gesorgt. Erst durch die höheren Temperaturen wurde es zum Geruchs- und optischen Problem. Aufgrund der bisherigen guten Zusammenarbeit mit dem Landwirt gehe man davon aus, dass es sich tatsächlich lediglich um Material aus der Zuckerrübenproduktion handele. Doch der Kreis will Sicherheit – daher hat er die Laborüberprüfung veranlasst.