Lemgo-Lieme. Das deutsche Pokalendspiel im Männerfußball findet seit Jahrzehnten in Berlin statt. Die deutsche Meisterschaft im Makrelenweitwurf hat ihren festen Platz in Lieme.
Zum siebenten Mal fand der Spaßwettbewerb um nationale Ehren am Sonntag während der Großveranstaltung „Lemgo macht ein Fass auf" auf einem Feld gegenüber dem Liemer Krug statt. Bei besten Flugbedingungen. „Wir hatten noch nie Regen", blinzelt Frank Hamann vom Organisationsteam in die Maisonne. Rund 800 Würfe erwartet das Mitglied des Frieda-Gedächtnis-Clubs an diesem Tag. Für den Rücktransport der fliegenden „Makrelen" – es handelt sich hierbei um einen maßstabsgetreuen Fisch-Nachbau aus Industriekleber – hat der Liemer Club ein motorgestütztes Transportsystem mit Plastikbechern ersonnen.
Deutsche Meisterschaften, wie kommen die Liemer zu der Ehre? „Den Titel haben wir uns selbst gegeben", verrät Hamann. Traditionell bei einem Katerfrühstück an Neujahr besprechen die rund 20 Clubmitglieder das Organisatorische für die Veranstaltung am 1. Mai. Einmal in den vergangenen Jahren hatten die „Frieda-Jünger" ausgesetzt. „Wir wollten einmal selbst bei ,Lemgo macht ein Fass auf mitfeiern. Das Aussetzen hat uns allerdings argen Ärger bereitet. Unsere Makrelenfans wollen den Wettbewerb einfach jedes Jahr", sagt Hamann.
Beste Werfer
Die Herrenkonkurrenz in Lieme entschied Randy Bitter gestern für sich. Seine Makrele landete erst nach 66 Metern wieder auf dem Boden. Die Frauenkonkurrenz gewann Swenja Grabe (40 Meter), bei der Jugend setzte sich Julian Forca (32,20) durch. Den Teamwettbewerb gewannen „Bruner & Co." mit einer Durchschnittsweite von 55,35 Metern.Apropos jedes Jahr: Dieser Veranstaltungsrhythmus gilt auch für „Lemgo macht ein Fass auf". Knapp 30 Wirte beteiligten sich gestern an der XXL-Sause. Und das sollten sie nicht bereuen. Auch dank des prächtigen Ausflugswetters (viel Sonne und nicht zu warm) pilgerten Tausende Besucher von Biergarten zu Biergarten und von Live-Konzert zu Live-Konzert – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Stadtbus, der fünf Stunden lang gratis kreuz und quer durch Lemgo fuhr.
„Der 1. Mai und die Party hier sind Kult. Ich komme jedes Jahr", verriet Besucher Frank Müller aus Bad Salzuflen. Der Lemgoer Discjockey Michael Nolting sieht das ganz ähnlich: „Für mich ist es schlicht das beste Stadtfest. Man trifft die meisten Leute."