Galerie 13.14 hört in Detmold auf: Die Mietkosten sind zu hoch

Detmold. Zwölf Jahre lang ist die Galerie 13.14 eine feste Heimstatt für örtliche und überregionale Künstler gewesen. Damit ist zum Jahresende nun Schluss. Die Galerie hört auf. Die Mietkosten sind für die Mitglieder nicht mehr zu stemmen.

Die Produzentengalerie 13.14 ist 2013 als ein Galerie-Modell für bildende Kunst in Detmold von Irene Schramm-Biermann gegründet worden. Nach einem längeren Leerstand konnte sie die Ladenräume an der Richthofenstraße günstig anmieten. Sie fragte daraufhin bei einigen Künstlern an, ob Interesse bestünde, bei dem Projekt mitzumachen. Eine Probephase von zunächst einem Jahr (2013 bis 2014, daher der Name 13.14) war geplant. &bdquo;Diese wurde dann von Jahr zu Jahr verlängert, weil die Arbeit Spaß machte und auch die Vermieterin mitspielte“, schildert Irene Schramm-Biermann.

Am Rand der Detmolder Fußgängerzone, an der Richthofenstraße 16 gelegen, war die Galerie im Laufe der Jahre zu einem beliebten Anlaufpunkt für zeitgenössische Kunst in Lippe geworden. Gedacht als Präsentations- und Begegnungsraum konnten hier Künstler und Kunstinteressierte ins Gespräch kommen und sich mit verschiedenen Bereichen der bildenden Kunst auseinandersetzen.

Wechselnde Ausstellungen präsentierten sowohl Arbeiten der Galeriemitglieder als auch die von regionalen und überregionalen Gastkünstlern - bis heute wurden etwa 100 Ausstellungen ausgerichtet. &bdquo;Nicht zuletzt wegen der Möglichkeiten telefonischer Terminvereinbarungen zusätzlich zu den Öffnungszeiten und vereinbarter Sonderführungen für Gruppen konnte die Galerie ein ansehnliches Stammpublikum vorweisen und den persönlichen Bezug zu den Besuchern fördern“, schildert Irene Schramm-Biermann.

Breit gefächertes Spektrum Unterschiedlich im Stil, in der Technik und Thematik zeigten die Galeriemitglieder und Gastkünstler ein breit gefächertes Spektrum von Gegenwartskunst: Malerei, Grafik, Collage, Fotografie, digitale Kunst, Textilkunst, Glaskunst, Skulptur und Keramik. Lesungen, Mitmachaktionen und Gesprächsrunden sowie auch Workshops, zum Beispiel zur KI oder zum Malen mit dem iPad, waren ebenfalls Berührungspunkte zu künstlerischen Tätigkeiten. Die Einbindung in Detmolder Kunstaktionen wie der &bdquo;Kunstnacht“ oder der &bdquo;Detmolder Designwoche“ war selbstverständlich. Großer Wert wurde auch auf die Kooperation mit Künstlerkreisen aus den Bereichen der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik gelegt.

&bdquo;Die Arbeiten, die ein solches Projekt mit sich bringt, waren nach Interessen und Fähigkeiten verteilt. Das klappte“, erklärt die Gründerin. Mitglieder der Galerie sind Edith Hausstätter, Vera Kunas, Johann Georg Ludwig, Karin Oestreich, Irene Schramm-Biermann, Günter Schulz und Dagmar Stark. Bert Weigel hat bis zum Jahresende die Gestaltung der Plakate und Flyer übernommen.

Im Team gestemmt Während der Coronazeit musste die Galerie zeitweise ganz oder teilweise geschlossen werden. Auch dafür fanden die Galeriemitglieder Lösungen, die sie gemeinsam im Team stemmten. &bdquo;Als nicht-kommerzielle Galerie, die ohne Fördermittel lebte, war das Projekt nicht allein durch das ideelle und materielle Engagement der Mitglieder, sondern auch wegen der bisher tragbaren Kosten über die vielen Jahre erfolgreich umzusetzen“, erläutert Irene Schramm-Biermann.

Nach zuerst noch moderaten Steigerungen von Miete und Nebenkosten solle die Miete nun deutlich erhöht werden, sodass die Galeriemitglieder einig sind, die 13.14 unter den neuen Bedingungen nicht mehr weiterzuführen zu können. Die Galeriemitglieder Edith Hausstätter, Vera Kunas, Johann Georg Ludwig, Karin Oestreich, Irene Schramm-Biermann, Günter Schulz, Dagmar Stark und Bert Weigel verabschieden sich daher von ihren Besuchen, den Gastkünstlern und von allen, die aus der Galerie einen Ort für zeitgenössische Kunst gemacht haben. &bdquo;Doch wie jede gute Geschichte“, so die Gründerin, &bdquo;bleibt vielleicht auch die Kunst, die hier gezeigt wurde, lebendig - in Erinnerungen, im Herzen und vielleicht auch in neuen Projekten an anderen Orten.“

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