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Kreis Lippe warnt: Wasserkontakt am Schieder-See vorerst vermeiden

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Am Schieder-See gilt momentan besondere Vorsicht. - © Archiv: Patrick Bockwinkel
Am Schieder-See gilt momentan besondere Vorsicht. (© Archiv: Patrick Bockwinkel)

Schieder-Schwalenberg. Aufgrund des warmen Wetters und erhöhter Sonneneinstrahlung ist es laut dem Kreis Lippe zu einem sichtbar erhöhten Algenvorkommen im
Schieder-See gekommen. Aus diesem Grund ist vom Kreis am Dienstag eine zusätzliche Probenentnahme angeordnet und von Fachleuten durchgeführt worden. Der Kreis weist in einer Pressemitteilung darauf hin, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu beachten solange das Ergebnis noch nicht vorliegt.

Bis dahin, sollte der Hautkontakt mit dem Wasser vermieden werden. Zudem wird Hundebesitzern geraten, ihre Vierbeiner nicht im See schwimmen oder das Seewasser trinken zu lassen. Das Badeverbot gilt nach wie vor, heißt es weiter. Fachleute würden die Proben nach unterschiedlichen Parametern untersuchen, darunter auch das Vorkommen von Cyanobakterien (Blaualgen). Die Untersuchung werde einige Tage dauern.

Bei dem engmaschigen Monitoring entnehmen Fachleute an unterschiedlichen Messstellen Proben und analysieren sie. Die ersten Ergebnisse der vergangenen Probenentnahme vom 23. Mai: Im Strandbereich des Schieder-Sees konnten nur geringe Spuren von Blaualgen der Gattung Anabaena festgestellt werden.

Die neuen Ergebnisse sollten dann im Laufe der kommenden Woche vorliegen. Die nächste reguläre Entnahme findet Ende Juni statt. Der Kreis behält sich aber vor, im Zuge des Monitorings weitere anlassbedingte Probeentnahmen vorzunehmen.

Gefahrenpotenzial sollte nicht unterschätzt werden

Das Vorkommen von Blaualgen ist ein Phänomen, das durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren entsteht. Großflächige und massive Teppiche von Cyanobakterien kommen derzeit gehäuft in flachen, nährstoffreicheren Seen in ganz Deutschland vor. Manche Blaualgenarten scheiden gesundheitsschädigende Stoffwechselprodukte aus, die zu Allergien und Gesundheitsstörungen führen können.

Das Verschlucken von oder der Kontakt mit Wasser, das mit den Blaualgen durchsetzt ist, kann zu starkem Durchfall sowie Haut- und Schleimhautreizungen führen. Weiterhin können die Gifte der Blaualgen Leber- und neurotoxische Wirkungen entfalten. Kennzeichen für eine starke Blaualgenentwicklung sind eine bläulich-grünliche Trübung des Wassers, eine Sichttiefe von weniger als einem Meter und Schlierenbildung oder Algenfundstellen am Ufer.

An welchen Uferbereichen sich Blaualgen konzentrieren, hängt im Wesentlichen von der Windrichtung ab. Das Aufkommen kann sich innerhalb von kurzer Zeit ändern. Daher ist auch in anderen Seen und Teichen mit dem Auftreten von Blaualgen zu rechnen. Offizielle Badeseen werden durch das Gesundheitsamt regelmäßig kontrolliert und im Zweifelsfall gesperrt oder mit Warnschildern gekennzeichnet.

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