Verschmutzung: Fluss Emmer auf einer Länge von 1.500 Metern tot

Nieheim. Umweltschützer sind empört: Auf einer Länge von rund 1.500 Meter ist die Emmer bei Oeynhausen tot. &bdquo;Es sind keinerlei Kleinlebewesen mehr vorhanden, Fische finden dort keine Nahrung und keinen Lebensraum mehr", sagt der Vorsitzende des Fischereivereins Oeynhausen, Rainer Heinemann. Ursache für das Sterben des Flusses sind seiner Meinung nach die über mehrere Drainagerohre eingeschwemmten Schadstoffe aus der industriellen Landwirtschaft.

Um dem ein Ende zu bereiten, hat Heinemann am Sonntag die beim Kreis Höxter zuständige Abteilung für Umweltschutz und Abfallwirtschaft eingeschaltet und Wasserproben nehmen lassen. Dort bestätigte die Abteilungsleiterin für Umweltschutz, Kathrin Weiß, am Montagnachmittag den Verdacht: &bdquo;Über weite Strecken überwuchern Abwasserpilze das Flussbett. Sie sind ein Zeichen dafür, dass ein Eintrag von Nährstoffen in das Gewässer erfolgte. Solche unerlaubten Einträge sind ein streng zu ahndender Umweltverstoß."

Für den bekannten Umweltfilmer Ulrich Haufe, der für einen Beitrag des WDR an mehreren örtlichen Gewässern, unter anderem an dem geplanten Edelkrebsteich, Aufnahmen gemacht hatte, ist das Gesehene ein Skandal. &bdquo;So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich habe gedacht, das kann es doch gar nicht geben", sagte er. Für Rainer Heinemann und seine Kollegen im Fischereiverein ist das vermehrte Einleiten von Nitrat und Stickstoff in solch ein Fließgewässer eine &bdquo;Riesensauerei". &bdquo;Auf der einen Seite legen wir im Ehrenamt Fischtreppen an, sorgen dafür, dass das Wasser mit Sauerstoff angereichert wird und die Fische Laichplätze finden, während auf der anderen Seite leichtfertig alles wieder zerstört wird", macht Heinemann seinem Ärger Luft. Seiner Ansicht nach sind die schädigenden Substanzen (vermutlich Gülle) über mehrere Monate hinweg in die Emmer gelangt. &bdquo;Wir haben die Gewässer gepachtet und fühlen uns für sie verantwortlich", so Heinemann. Nun sehe er wieder viel Arbeit auf seinen Fischereiverein zukommen. Um in Zukunft solchen Umweltschäden entgegenzuwirken, habe er einen Sachverständigen eingeschaltet und Anzeige wegen Wasserverunreinigung erstattet.

Um die Ursache der Umweltverschmutzung festzustellen, nahm der Kreis Höxter an verschiedenen Stellen weitere Proben. &bdquo;Wir haben festgestellt, dass ein Zulauf zur Emmer völlig verschlickt ist", so Weiß. Sie hat das Landesamt für Umweltschutz NRW eingeschaltet und um Amtshilfe bei der Suche nach dem Verursacher gebeten.

Kathrin Weiß und Rainer Heinemann erinnerten daran, dass das Land NRW in den letzten Jahren jährlich 80 Millionen Euro in die Verbesserung der Gewässerstrukturen (auch an der Emmer) investierte, um die Lebensräume von Fischen sowie anderen am und im Wasser lebenden Tieren und Pflanzen zu verbessern. &bdquo;Der in der Emmer wuchernde Abwasserpilz macht solche Anstrengungen leider zunichte", so Weiß.

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