Blomberg. Stabilisierung im Mittelfeld oder sogar Angriff auf die gehobene Klasse. Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe bietet sich mit den beiden Heimspielen am Samstag, 20. Januar, um 16.30 Uhr gegen TSV Bayer Leverkusen sowie in der Woche darauf zur gleichen Zeit gegen den Buxtehuder SV eine Woche voller Chancen.
Vor dem 35. West-Duell mit den Werkselfen ist in Blomberg sogar ein scheues Blinzeln auf Platz drei erlaubt. Die TuSSies aus Metzingen weisen aktuell lediglich zwei Verlustpunkte weniger auf. Erarbeitet haben sich die Lipperinnen die verlockende Perspektive durch eine tolle Erfolgsserie.
„Vier Siege in Folge sind uns in all den Jahren noch nicht so oft gelungen", sagt Trainer André Fuhr, der sich in der Heimspielwoche gerne im Tabellenmittelfeld stabilisieren möchte. „Doch die Trauben hängen hoch. Gerade, weil Leverkusen durch die verpasste Final-Four-Teilnahme daheim gegen Bad Wildungen vermutlich auf Wiedergutmachung aus sein wird", mutmaßt der HSG-Coach.
Der Blomberger Aufschwung lässt sich gut an der Gegentorquote festmachen, die sich in den vergangenen vier Partien auf durchschnittlich 23 Treffer einpendelte. Dabei musste zur neuen Saison mit Stolle und Kordovska ein komplett neuer Innenblock aus dem Boden gestampft werden. „Ich habe mir zu Saisonbeginn große Sorgen gemacht", räumt Fuhr ein, „denn die Neubesetzung des Innenblocks in kürzester Zeit ist eine der schwierigsten Aufgaben". Doch die deutsche und die tschechische Nationalspielerin im Zentrum haben die Anforderungen sehr gut umgesetzt und verteidigen äußerst beweglich. Weitere Griffigkeit kommt von den Halbpositionen, auf denen Laura Rüffieux in den Augen des Trainers bereits „eine feste Größe" ist. Positiv überrascht ist Fuhr auch über das Abwehrverhalten von Silje Brøns Petersen: „Vor einem halben Jahr habe ich gedacht, das bekommt sie nie hin. Doch Silje hat sich alles fleißig und gut erarbeitet."
Das HSG-Spiel im Live-Stream am Samstag, 20. Januar, 16 Uhr.
Nach gerade mal einem Drittel ist das Saisonende noch weit entfernt. Doch allmählich muss die HSG Blomberg-Lippe ihre Personalplanungen intensivieren. Schließlich laufen im Sommer sieben nicht ganz unerhebliche Spielerinnenverträge aus. Konkret von Alicia Stolle, Franziska Müller, Anna Monz, Laura Rüffieux, Patricia Rodrigues, Larissa Petersen und Silje Brøns Petersen. Hinzu kommt das Fragezeichen hinter dem Verbleib von Trainer André Fuhr. Der 46-Jährige, seit 2002 in Blomberg an Bord und zugleich Sportdirektor bei der HSG, beschwichtigt: „Es wird auch in der nächsten Saison einen Trainer bei der HSG geben." Gespräche mit ihm seien angekündigt. Personalgespräche mit den Spielerinnen liefen bereits.