Kommt der Fußballkreis Lippe? Das sagen die beiden Vorsitzenden

Kreis Lippe . Die Lippischen Hallenfußball-Meisterschaften um den LZ-Cup nehmen mit der Zwischenrunde am Sonntag richtig Fahrt auf, auf überkreislicher Ebene schwächeln die Lipper, und in diesem Jahr stehen Wahlen an. Dazu: Ist es nicht Zeit, den FuL-Kreis Lippe zu gründen? Es gibt ganz viele Gründe, um die Vorsitzenden der FuL-Kreise – Werner Fritzensmeier (Lemgo) und Gottfried Dennebier (Detmold) – an einen Tisch zu holen. Die LZ-Sportredaktion tat es.

LZ-Cup Für die Hallenmeisterschaften legten beide bereits einige Kilometer zurück. &bdquo;Es gab vier, fünf Treffen", so Fritzensmeier. Und in der Vorrunde schauten sich beide Spiele in den jeweiligen drei Hallen ihres FuL-Kreises an. &bdquo;Vorher waren wir noch bei der Ständigen Konferenz in Kaiserau. Die ist immer am LZ-Cup-Vorrunden-Wochenende", so Dennebier. Die Suche nach Ausrichtern sei kein Problem. Fritzensmeier: &bdquo;Ein Verein zierte sich, wollte nur eine Zwischenrunde machen. Doch ich habe eine Liste, bis 2003 kann ich alles zurückverfolgen. Eine Zwischenrunde gibt es erst als Belohnung. Du musst die Vereine auch ködern."

Die Detmolder richten erstmals eine Zwischenrunde in Blomberg aus. Dazu Dennebier: &bdquo;Dass die HSG Blomberg-Lippe samstags noch spielt, sollte kein Problem sein. Die Halle in Detmold ist mit einer Kapazität von 700 zu klein. Nur Augustdorf mit 1200 Plätzen und Blomberg mit 1400 sind Optionen." Mit der Ausrichtung der Vorrunde waren Vereine und Verantwortliche zufrieden.

Und wie stehen die Verantwortlichen zu dem Zwischenfall im Lohfeld, wo Zuschauer nach der Partie Yunus Lemgo gegen TuS Lockhausen aufs Feld stürmten und eine Massenschlägerei drohte? &bdquo;Es gab eine Rangelei, es war wohl nicht so schlimm. So etwas kommt immer mal vor. Eine Bestrafung ist schwierig, weil wir die Zuschauer erst einem Verein zuordnen müssten", meinte Fritzensmeier. Dennebier weiß: &bdquo;Wir haben hier schon Strafen ausgesprochen. Allgemein muss ich sagen: Was teilweise auf den Plätzen passiert, stimmt nachdenklich. Bei den Pokalendspielen der Jugend in Lügde schlug ein Vater den Trainer, weil der seinen Sohn nicht eingesetzt hatte. Ohne Worte."

Ärgerlich seien die kurzfristigen Absagen für den LZ-Cup gewesen. Der FC Lippe-Detmold und SG Brakelsiek/Wöbbel mussten jeweils 30 Euro zahlen. &bdquo;Bei Schlangen kamen zu den 30 Euro wegen einer verspäteten Absage noch 150 Euro dazu – wegen Zurückziehens nach der Auslosung", verriet Dennebier. 150 Euro musste auch die TuS Helpup zahlen. &bdquo;Das ist mir eigentlich noch zu wenig, aber die Spielordnung lässt nicht mehr zu", bezog Fritzensmeier Stellung.

Als positive Beispiele nannten die Kreisvorsitzenden den RSV Schwelentrup und die FSG Waddenhausen/Pottenhausen, die &bdquo;eigentlich nicht teilnehmen wollten, aber den Abmeldetermin verpassten. Also traten sie mit einem dezimierten Kader an. Das ist Sportsgeist." Für die FSG 95 habe sich das gelohnt, so Dennebier: &bdquo;Sie erhielt positive Presse." Um die Zukunft des LZ-Cups sorgen sich die Verantwortlichen nicht. Fritzensmeier: &bdquo;Es ist richtig, auf große Tore zu spielen. Die Handballtore wären kontraproduktiv. Ich weiß nicht, warum sich die Bielefelder zu diesem Weg entschieden haben. Wir spielen weiter Futsal light."

Lippischer Fußball Kränkelt er? Für Werner Fritzensmeier ist da &bdquo;sicher was dran". Aber: &bdquo;Es ist ein allgemeiner Trend, in anderen Kreisen sieht es nicht anders aus. Die eingleisige B-Liga, die es in anderen Kreisen, wie zum Beispiel in Detmold, schon gibt, ist überfällig – wegen der Mannschaftszahlen und aus sportlichen Gründen." Über die Einteilung der Bezirksliga-Staffeln habe er sich &bdquo;massiv geärgert. Das war der Hammer, den Verantwortlichen fehlen die regionalen Kenntnisse. Wir wollen die Lippe-Liga zurück."

Durch diese Aufteilung &bdquo;bekommen wir Probleme, die andere nicht haben, wenn wir sportlich schwächeln", kritisierte Dennebier: &bdquo;Von dem guten Kontakt zum Verband, den wir während Corona hatten, ist nicht mehr viel über." Fritzensmeier räumte aber auch ein: &bdquo;Einige Vereine äußern Wünsche, über die die Kreisvorsitzenden gar nicht informiert sind, zum Beispiel Lipperreihe und Ahmsen."

Es sei schon &bdquo;Wahnsinn, wie ein Verein wie Rischenau von zwei auf null Seniorenteams fiel", sagte Dennebier: &bdquo;Oft wollen die Mitglieder keine Zusammenschlüsse." Werner Fritzensmeier nannte auch zwei positive Beispiele: &bdquo;Beim VfL Lieme brummt es in der Fußball-Abteilung mit drei Seniorenteams, beim TuS Bexterhagen sind es sogar vier." Das Wort &bdquo;beschämend" nutzte der Lemgoer Kreisboss für die SG Lüerdissen/Entrup: &bdquo;Beide stellten vor Kurzem noch jeweils einen A-Ligisten."

Jugend Wie stehen die Verantwortlichen zum JFV Lippe? &bdquo;Den Jugendförderverein musst du aus zwei Blickwinkeln betrachten: Natürlich wirbt er Spieler ab, aber sie werden auch gut ausgebildet", sagte Fritzensmeier. Und für Dennebier ist klar: &bdquo;Es muss Vereine geben, die höherklassig spielen." Wichtig sei &bdquo;ein vernünftiger Umgang". Und: &bdquo;Die Jugendlichen, die es nicht schaffen, dürfen nicht als Loser dastehen, es muss einen Weg zurück geben." Gravierender schätzt Fritzensmeier die Situation bei den Mädchen ein: &bdquo;Die Späher von Bielefeld und Gütersloh holen die Talente alle weg."

Die Zukunft Ist die Gründung eines FuL-Kreises Lippe überfällig? &bdquo;Darüber haben wir noch nicht nachgedacht. Die derzeitigen Größen der beiden lippischen FuL-Kreise sind gut zu händeln", sagte Fritzensmeier. Gottfried Dennebier kleidete es so in Worte: &bdquo;Wir sind noch nicht so weit, auch wenn wir uns mit den Lemgoer Kollegen gut verstehen. Ich strebe eine Zusammenarbeit im A- und B-Jugend-Bereich an, weil beide hier nur wenige Mannschaften haben. Eine Liga mit acht Teams ergibt keinen Sinn. Nach Paderborn möchte ich eigentlich nicht gehen." Zudem sei klar: &bdquo;Bei einem FuL-Kreis Lippe wäre es vorbei mit der Ehrenamtlichkeit. Zahlen müssten das die Vereine. Die kleinen können das aber nicht und gingen über die Wupper."

Wahlen 2025 &bdquo;Es gibt keinen Rücktritt vom Rücktritt. Dazu stehe ich", stellte Werner Fritzensmeier klar. Er werde den Delegierten am Freitag, 25. April, im Bürgerbegegnungszentrum Hohenhausen den derzeitigen Kassierer Thomas Emmerich als seinen Nachfolger vorschlagen: &bdquo;Thomas ist ein akribischer Arbeiter, sehr abgeklärt."

In Detmold möchte Gottfried Dennebier seine Arbeit fortsetzen. Der Kreistag findet am 9. Mai statt. Der 68-Jährige: &bdquo;Ich möchte noch mal vier Jahre machen. Dann wäre auch für mich Schluss." Eine Wahl zum Augustdorfer Bürgermeister als Spitzenkandidat der Demokratischen Bürger-Union würde ihn von diesem eingeschlagenen Weg nicht abbringen: &bdquo;Klar, ich will Bürgermeister werden, aber beides wäre für mich zu schaffen. Ich traue mir das zu, wenn ich gewählt werde. Und einen Interessenkonflikt sehe ich ebenfalls nicht. Ich suche schon jetzt nicht mehr die Nähe zum FC Augustdorf, wo ich weiter Vereinsmitglied bin." Fritzensmeier fand: &bdquo;Wenn Gottfried sich das zutraut, sehe ich da kein Problem."

Persönlich Gottfried Dennebier (68) ist seit 2013 Vorsitzender des FuL-Kreises Detmold und trat die Nachfolge von Günter Erfkamp (gestorben 2021) an. Zusammen mit seiner Frau Sigrid lebt der ehemalige Zollbeauftragte von Wineo in Augustdorf, das Paar hat mit Miriam und Mareike zwei Töchter. Gottfried Dennebier ist seit 1993 Mitglied des FC Augustdorf. Bevor er das Amt des Kreisvorsitzenden übernahm, fungierte er in Augustdorf als Chef des Gemeindesportverbandes. &bdquo;Ich habe nie Fußball im Verein gespielt, bin ein Quereinsteiger", sagt Dennebier, der als Bürgermeisterkandidat in Augustdorf für die Demokratische Bürger-Union antritt. Dennebier ist Fan des 1. FC Köln.

Werner Fritzensmeiers Herz schlägt für Borussia Mönchengladbach, er hat mit Stefanie eine Tochter. Mit seiner Frau, Monika Schürmann, lebt der 72-Jährige in Bad Salzuflen. Der ehemalige Diplom-Verwaltungswirt war 2013 die Nachfolge von Heinz Osterhage (nun Ehrenvorsitzender) angetreten, nachdem er vorher 27 Jahre das Amt des Kreiskassieres ausgeübt hatte. Sein Heimatverein ist die TSG Hohenhausen. Auch hier war er schon unter Heinz Osterhage als Geschäftsführer tätig.

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