Darum ist die Zukunft des Kirchheider Freibades gesichert

Lemgo. Das ist ein Einstieg nach Maß in das neue Jahr für Kirchheide. Die Technik des Freibades wird in großen Teilen saniert. Läuft alles wie erhofft, so wird das Gros der Ausgaben über Leader-Mittel getragen. 341.000 Euro stehen im Raum, von denen der Freibadverein knapp 25.000 tragen müsste. Die Zukunft für das Freibad scheint gesichert.

&bdquo;Das schaffen wir.“ Klaus Brakhage, langjähriger Vorsitzende des Freibadvereines ist sichtlich zufrieden und kann zusammen mit den rund 140 Helfern aufatmen. &bdquo;So haben wir uns das gewünscht.“ Denn die Kosten für neue Heiztechnik, Chloranlage und Behindertentoiletten hätte der Verein kaum stemmen können - auch, wenn die Investitionen bitter nötig sind.

Gefährlicher Chlortransport Rund 260.00 Euro werden allein für die neue hybride Heizungsanlage veranschlagt. Eine Investition in eine nachhaltige Zukunft, wie Stadt und Verein attestieren. Denn noch wird das Beckenwasser über einen alten über 20 Jahre alten Gaskessel erhitzt. Das ist teuer und wenig nachhaltig: Der jährliche CO2-Ausstoß liegt nach Berechnungen der Stadtwerke bei 47 Tonnen pro Jahr. Jetzt soll der alte Kessel mit einer Luft-Wärme-Pumpe in Kombination mit einem modernen Gaskessel ersetzt werden und damit nicht nur die Kosten, sondern auch die CO2-Emissionen auf 23,1 Tonnen pro Jahr senken.

Weitere gut 21.000 Euro sollen in eine neue Chloranlage fließen. Und die ist dem Freibad-Vereinschef vor allem auch aus Sicherheitsgründen wichtig. Derzeit müssen pro Saison etwa 7 Tonnen Chlorbleichlauge angeliefert werden, wöchentlich in 60 Liter-Behältern, die nur schwer und unter Einsatz von strengen Sicherheitsmaßnahmen zu händeln sind. Mit der neuen Chlorungsanlage wird der Austausch dank Calciumhypochloridtabletten erheblich erleichtert und statt der wöchentlichen Lieferung nur noch eine Lkw-Ladung pro Saison nötig sein.

Ausgaben sprengen Möglichkeiten Und dann sind da noch die neuen Toilettenanlagen, für die weitere 60.000 Euro vorgesehen sind. Entstehen sollen Behindertentoiletten und -umkleiden sowie Toiletten und Umkleidemöglichkeiten für alle Geschlechter. Rund 341.000 Euro kommen so zusammen. Stimmt die Lokale Aktionsgruppe Leader (LAG) dem Projekt noch endgültig zu (und alle Anzeichen sprechen laut Bürgermeister dafür), würden 70 Prozent der Kosten übernommen. In diesem Fall müsste die Stadt noch knapp 78.000 Euro und der Freibadverein weitere 25.000 Euro übernehmen.

In gewohnter Manier würde sich der Verein dann wieder mit Eigenleistung und der Hilfe von Sponsoren einbringen, so wie er es seit vielen Jahren macht. Filteranlage, Volleyballfeld, Duschen, Küche oder auch Kiosk zählt der Vereinsvorsitzende als gelungene Beispiele auf. &bdquo;Wir haben das Freibad in den 50er-Jahren selbst gebaut, es 1989 übernommen, später vor der Schließung gerettet . Das kriegen wir jetzt auch noch hin.“

Seit 2010 ist der Matorfer Vorsitzender des Vereins, hat eben jene Jahre mitgeprägt, als Politik und Verwaltung die Batze schließen wollten und erst der massive Protest und Einsatz der Bürger die Rettung brachte. Seitdem führt der Verein das Bad. Die Strom- und Energiekosten übernimmt die Stadt, den Betrieb und die erhaltenden Maßnahmen müssen die Aktiven leisten.

Vieles haben sie seitdem geschafft, immer wieder auch mithilfe von Sponsoren Baumaßnahmen umgesetzt. Den Kiosk betreibt der Verein seit zwei Jahren selbst und hat dafür auch in eine neue Küche investiert. Eine professionelle Gastro-Küche, die Klaus Brakhage stolz präsentiert, &bdquo;wenn, dann sollte es auch etwas Vernünftiges werden“.

Neue Helfer werden gesucht Die Helfer packen an, übernehmen Beckenrandaufsicht, Schwimmkurse, putzen sanitäre Anlagen und Küche, mähen den Rasen, stehen in Kiosk und an der Kasse, sammeln Müll auf und sind auch bei Bauarbeiten immer wieder dabei. &bdquo;Das alles können wir leisten, doch über 300.000 Euro für Heizung, Chloranlage und sanitäre Anlagen wären für uns einfach nicht drin gewesen“, zeigt Klaus Brakhage die Grenzen auf.

Nach der Saison 2025 könnten jetzt die nötigen Bauarbeiten starten. Damit scheint die Zukunft des Kirchheider Freibades gesichert, das für die Menschen so viel mehr geworden ist als &bdquo;nur“ ein Ort zum Schwimmen und Spielen. Das Freibad Kirchheide hat sich zu einem Fixpunkt im Ort entwickelt, sagt Klaus Brakhage. Hier trifft man sich, hier packt man gemeinsam mit an, hier wird immer wieder gemeinsam gefeiert . &bdquo;Es ist halt unser Freibad.“ Das sieht auch die Verwaltung ganz ähnlich, die in ihrem Antrag für die Kostenübernahme von &bdquo;einem bedeutsamen Ort“ schreibt, dessen Funktionsfähigkeit eine Auswirkung auf das soziale Zusammenleben in Kirchheide sowie darüber hinaus habe.

Und damit das Miteinander auch weiter so gut läuft, hofft Klaus Brakhage noch auf weitere Helfer. Gut 500 Mitglieder zählt der Verein, von denen sich rund 140 aktiv einbringen. Wer sich auch einbringen möchte oder vielleicht sogar einen Schwimmkurs im Sommer leiten kann, der meldet sich bitte per Mail unter brakhage@freibad-kirchheide.de

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