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Baden im Baggersee ist lebensgefährlich

Guntmar Wolff

Sabine Hanning erläutert die Gefahren des Steilhangs. - © Guntmar Wolff
Sabine Hanning erläutert die Gefahren des Steilhangs. (© Guntmar Wolff)

Augustdorf. Jetzt, wo es noch einmal richtig heiß ist, sehnen sich viele nach Abkühlung. Was liegt da näher, als sich nach einem geeigneten Plätzchen umzuschauen, an dem man fast ungestört ist? Vor allem Jugendliche suchen vermehrt in den letzten Tagen den Baggersee am Imkerweg auf – sehr zum Leidwesen der Betreiber.

Sabine Hanning, Geschäftsführerin der Augustdorfer Sandgruben- und Deponiegesellschaft (ASD), machte ihren Unmut in der Facebookgruppe „Wir Augustdorfer" Luft: „Das Betreten des Betriebsgeländes ist Unbefugten strengstens verboten, da für Unbefugte Lebensgefahr besteht (Kein Witz)". Kurze Zeit später entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Die Antworten reichten vom Verständnis für die Betreiber, bis zu Vorschlägen, diese sollten doch das Gelände einzäunen.

„Wir dürfen keinen Zaun um das Gelände bauen, da auf der anderen Seite des Sees der Truppenübungsplatz beginnt", erwidert sie. Ihrer Meinung nach unterschätzen die Jugendlichen die Gefahr, die vom Baggersee ausgeht. „Auf der Ostseite ist ein Steilhang, der, wenn er abrutscht, alles unter sich begräbt." Aber auch im See sei es gefährlich. „Es gibt Kältebrücken und Strömungen, die selbst erfahrenen Schwimmern zum Verhängnis werden können", erklärt sie. Hanning hat bereits Videokameras installieren lassen, die sie vom Handy aus kontrollieren kann.

Genau das bringt sie aus der Ruhe. „Wenn ich Feierabend machen möchte, sehe ich auf dem Handy, dass sich meistens Jugendliche am See aufhalten. Dann muss ich wieder zurück und sie bitten, den Platz zu verlassen", erklärt sie genervt. Und auch das Ermahnen gestalte sich immer schwieriger. Manchmal würde sie nicht ernst genommen oder sogar gefragt, wer ihr denn das Recht gebe, Hausverbot zu erteilen. Die Geschäftsführerin will ab jetzt häufiger die Polizei einschalten. Auch wolle sie bei wiederholtem Betreten ab jetzt Strafanzeige erstatten.

Bürgermeister Dr. Andreas Wulf erklärte, dass den Betreibern nichts anderes übrig bleibe, als ermahnend tätig zu werden oder die Polizei zu informieren, da das Ordnungsamt der Gemeinde auf einem Privatgelände nicht tätig werden könne. Die Betreiber appellieren darum an die Baggerseefreunde, sich auf die Freibäder zu verteilen.

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