Lemgo. Nach mehr als vier Jahrzehnten im Unternehmen ist Brasseler-Geschäftsführer Klaus Rübesamen in den Ruhestand verabschiedet worden. Er hatte 1981 bei Brasseler als Auszubildender zum Industriekaufmann begonnen. Seine Aufgaben wurden innerhalb der Geschäftsführung neu verteilt: Wie das Unternehmen mitteilt, übernehmen Stephan Köhler und Alexander Bartel zusätzliche Tätigkeitsbereiche.
Brasseler-Beiratsvorsitzender Wilhelm Bollmann erinnerte bei der Verabschiedung daran, dass der damalige Personalleiter Gustav Nolte schon beim Bewerbungsgespräch 1981 notierte: „Herr Rübesamen entspricht den Anforderungen voll und ist gut geeignet.“ Dieses Urteil, so Bollmann scherzhaft, habe sich über die Jahrzehnte bestätigt. Mit Offenheit, Sprachkompetenz und Gespür für kulturelle Unterschiede habe Rübesamen viel Vertrauen bei Kunden und Partnern im In- und Ausland aufgebaut. Im Namen der Gesellschafterfamilie und des Beirats bedankte sich Bollmann bei Rübesamen.
Beim Rückblick auf sein 44-jähriges Berufsleben sieht Rübesamen die größte Veränderung durch die Digitalisierung in der Kommunikation und der Arbeitsweise. „Vom Telex über Fax hin zu kooperativen Plattformen, die das Arbeiten, Zugriff auf geteilte Daten und die Kommunikation von jedem Ort der Welt möglich machen“, beschreibt er laut Mitteilung den Wandel.
Das Unternehmen weist auf die Vorteile hin, die die EU gebracht habe. Es gebe jedoch auch negative Entwicklungen. Rübesamen nennt „immer weiter zunehmende Bürokratie, Dokumentationszwang ohne erkennbaren Mehrwert“ und immer komplexere Regeln für die Zulassung von Medizinprodukten.
„Weiche Faktoren wichtiger“
Auf die Frage, was ihn motiviert habe, immer bei demselben Unternehmen zu bleiben, betont er: „Auch wenn externe Angebote oftmals aus finanzieller Sicht lukrativer waren, so waren mir die weichen Faktoren bei Brasseler wichtiger. Spaß an der Arbeit, ein respektvolles Miteinander und letztlich natürlich auch der Erfolg, den wir bei Brasseler in den letzten vier Jahrzehnten hatten.“
Für ihn stehe nun die Familie an erster Stelle. „Ich freue mich sehr darauf, mehr Zeit mit meiner Frau und auch unseren Enkeln zu verbringen. Ebenso freue ich mich auf meine Beiratstätigkeit beim TBV Lemgo Lippe. Und wer weiß, vielleicht wird noch das eine oder andere Beiratsmandat folgen.“
Rübesamen habe sich über verschiedene Stationen bei der Firma Gebr. Brasseler entwickelt, bis er 2005 die Nachfolge von Siegfried Haverkamp in der Geschäftsführung übernahm, heißt es in der Mitteilung. Gesellschafterin Kirsten Niehus würdigte die Kontinuität von Rübesamens Karriere als Beispiel dafür, welche Entwicklungsmöglichkeiten das Familienunternehmen Brasseler biete. Gesellschafterin Anke Niehus ergänzte, dass sich seine Haltung auch in seiner Leidenschaft für den Sport widerspiegele: Ausdauer, Fairness und Disziplin seien Eigenschaften, die ihn sowohl im Training als auch im Berufsleben begleitet und geprägt hätten.