Bürgermeister Katzer erklärt die Verwaltungsneugliederung

Augustdorf. Gut zweieinhalb Monate nach dem Einzug einer neuen Hierachieebene in die Augustdorfer Gemeindeverwaltung erklärt Bürgermeister Thomas Katzer auf LZ-Anfrage im Detail, wie es zu der Entscheidung kam und welche Vorteile er sich davon erhofft: Primär eine Verbesserung in der Kommunikation und bei den Verwaltungsabläufen.

Als er im November 2020 das Bürgermeisteramt übernommen habe, habe er nicht gleich alles verändern wollen, sondern beobachtet, wie die Abläufe in der Verwaltung bisher funktionierten. "Nach einigen Monaten in meinem neuen Amt zeigten sich einige Schwierigkeiten. Dies führte zu Verzögerungen von Entscheidungen, Problemen innerhalb der Kommunikationskette", erinnert sich Katzer.

In Abstimmung mit den Fachbereichsleitern und dem Betriebsleiter der Gemeindewerke habe er beschlossen, ein externes Beratungsbüro mit einer Organisationsuntersuchung zu beauftragen. "Im Rahmen der Untersuchung sollten alle Aufgaben und Tätigkeiten innerhalb der Verwaltung beurteilt, Verwaltungsabläufe analysiert und alle Arbeitsplätze quantitativ bemessen werden."

Das Beratungsbüro schlug die Einführung einer neuen Hierarchieebene vor. Bisher waren die Fachbereiche I, II, III, IV und die Gemeindewerke direkt dem Bürgermeister unterstellt. In der neuen Struktur fügt sich zwischen dem Bürgermeister und der Ebene der Fachbereichsleitungen die neue Vorstandsebene ein.

Synergien bei der Wasserversorgung für Kommune und Feuerwehr Als Vorstand 1 ist Kämmerer Patrick Hermann für Finanzen, Innere Verwaltung und Bürgerdienste zuständig, was die Fachbereiche I und II umfasst. Bauamtsleiter Manuel Bröker kümmert sich als Vorstand 2 um Gemeindeentwicklung, Bildung und Soziales, was die Fachbereiche III und IV umfasst. Der Leiter der Gemeindewerke, Armin Zimmermann, bekommt als Vorstand 3 zusätzlich zu seinem bisherigen Aufgabenfeld das Sachgebiet "Sicherheit und Ordnung", was ursprünglich dem Fachbereich I zugeordnet gewesen war. Dazu zählen das Ordnungsamt, die Feuerwehr und die Friedhofsverwaltung. "Aktuell wird bei den Gemeindewerken beispielsweise an der Wasserversorgung gearbeitet, die natürlich auch für die Feuerwehr im Brandfall gesichert sein muss", erklärt Katzer. Hier erweise sich der neue Zuschnitt als absoluter Gewinn.

Nach der Einführung der Vorstandsebene könnten nun weitere Ergebnisse der Organisationsuntersuchung sukzessiv umgesetzt werden. "Ich verspreche mir von der neuen Vorstandsebene eine effizientere und schnellere Bearbeitung von Themen und Aufgaben, die nicht eindeutig einem Fachbereich zugeordnet werden können, sondern fachbereichsübergreifend zu bearbeiten und zu entscheiden sind", sagt Katzer.

Weiterhin verstehe er die Vorstandsebene als interdisziplinäre Arbeitsgruppe. "Ich möchte das Fachwissen und die Expertise der jeweiligen Vorstände nutzen, um eine kurz-, mittel- und langfristige Strategie für die unterschiedlichen Aufgabenbereiche zu erarbeiten."

Neueinstellungen sind wegen der Einrichtung der Vorstandsebene nicht geplant. "Die Vorstandsmitglieder sind weiterhin für ihren Fachbereich verantwortlich", sagt Katzer. "Ich möchte die Effizienz erhöhen, nicht die Personalkosten."

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